Rückblick: Stand on the rock – Der „Gospeltrain" gab zwei Konzerte der Extraklasse!
Am Freitag, dem 24. und am Samstag, dem 25. Mai 2013 ging in der Christuskirche in Bad Vilbel wieder die Post ab: Unter dem Motto „"Stand on the rock" begeisterte der Gospeltrain seine insgesamt ca. 800 Besucherinnen und Besucher in einer voll besetzten Kirche. „Diesmal werden wir neben einer Reihe von modernen und klassischen Gospels auch Klassiker aus der Rockmusik singen. So bekommt unser diesjähriges Thema eine interessante Doppelbedeutung. Einerseits steht der Gospeltrain auf dem geistlichen "Fels" des Glaubens, aber andererseits haben wir auch Spaß und Freude an der Rockmusik. Ja, wir „stehen auf Rock"!!" So erläuterte Moderator Jan Horstmann das diesjährige Konzertthema.
Gleich zu Beginn überzeugten Joy Hinkel mit dem a capella gesungen Themasong „Stand on the rock" sowie die drei jüngsten Chormitglieder Annika Küss, Rebecca Aller und Julia Hinkel mit „Rock a my soul" und versprachen einen tollen Abend. Die Gospelballade „Celebrate", gesungen von Vanessa Hedtmann, lud dann die Gäste zum Feiern ein. Und spätestens mit dem souligen „Sometimes I feel like a motherless child", gesungen von Katrin Allendörfer und dem Westlife-Hit "You raise me up" war die Stimmung des Publikums auf dem Höhepunkt angekommen.
Mit viel Applaus honorierte es in der Folge die Gospelvariante von Händels „Halleluja" und besonders das von der Altistin Gaby May gefühlvoll vorgetragene Stücke „Gabriellas Sang" aus dem bekannten Film „Wie im Himmel".
Weiterhin standen gleich vier Highlights der Rockmusik im Zentrum des Programms: „Let it be" der Beatles, grandios vorgetragen von Anja Seybold und Gerald Wollmann, „Africa" von Toto, „Jump" von Van Halen und der „Bohemian Rhapsodie" von Queen. Neben den tollen Stimmen des Chores beeindruckten hier insbesondere eine eigens für das „Africa" entwickelte Regenperformance, die durch Schnipsen und Klatschen der Chormitglieder tatsächlich das Gefühl eines „Indoor-Gewitters" vermittelten, wie auch die tollen Lichteffekte in der Kirche.
„The gods love nubia", ein stimmgewaltiger Song aus dem Musical Aida von Elton John, erneut beeindruckend vorgetragen von Katrin Allendörfer und Joy Hinkel, läuteten den Schlussteil des Konzerts ein und führte das Programm zurück in die Welt des Gospel.
Mit „Soon and very soon", erneut solistisch interpretiert von Anja Seybold, und dem modernen Gospel "Thank you" bedankte sich der Chor bei seinen Gästen. Und diese honorierten einen grandiosen Konzertabend mit kaum enden wollendem Applaus.
Chorleiter Thorsten Mebus dankte glücklich und überwältigt dem Publikum, seiner fantastischen Band (Klavier: Sven Roth, Bass: Stefan Wolpert, Gitarre: „Akki" Axel Raisig, Schlagzeug: Philipp Graf), den Technikern für Licht und Ton (Kai Schneider, Laurens Lahrs, Martina Radgen und Jens Meffert) und den zahlreichen weiteren Helfern und wies darauf hin, dass auch diese Konzerte zur Unterstützung der Aktion „Lust auf Klang" dienen, die die Renovierung und Sanierung der Walcker-Orgel in der Christuskirche zum Inhalt hat.
Zum Abschied verteilte sich schließlich der Chor in der Kirche und nahm die Besucher bei „Who knows but you lord" und „Go now in peace" mit hinein in die Klangwelt des Chores.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Es waren zwei grandiose Konzerte. Und man darf gespannt sein, was sich der Gospeltrain im nächsten Jahr einfallen lassen wird.
Konzert einmal anders gesehen - Erlebnisbericht einer Sängerin:
Es ist Freitagabend, 18:30 am 24.05.2013, als sich der Gospeltrain in der Kirche einfindet. Während des Einsingens lockert sich die etwas angespannte Stimmung, denn die Konzerte, die vor uns liegen, haben für uns viele musikalische Highlights und natürlich auch einige Mühe und Anstrengung gekostet.
Das Technikteam meistert die Herausforderung, uns im rechten Licht zu präsentieren und eine gute Ausgeglichenheit im Gesamtklang zwischen Band, Solisten und dem Gesamtchor zu schaffen.
In den letzten Minuten vor dem Konzert betont Thorsten Mebus noch mal, dass es auf die Konzentration und natürlich auf den Spaß an der Sache ankommt.
Spaß werde ich haben, doch nun bemerke ich auch, wie nervös ich selber bin und denke mir: Jetzt bloß nicht die Texte vergessen und immer lächeln. Dann geht es los!
Um 20 Uhr gehen die Türen auf und wir laufen in die Kirche ein, an den Stuhlreihen vorbei auf die Podeste während das Publikum klatscht. Es wird still, als Thorsten seinen Dirigentenplatz einnimmt. Das erste Lied "Stand on the Rock", welches wir a capella anstimmen und welches auch der gleichnamige Titel unserer Konzerte ist, wird von unserer Solistin Joy Hinkel gesungen. Bei "Rock a my Soul" steigt die Band mit ein und wir kommen so richtig in Fahrt. Unsere Solistinnen Rebecca Aller, Julia Hinkel und Annika Küss brillieren in drei verschiedenen Stimmlagen harmonisch miteinander.
Tenor Jan Horstmann moderiert das Konzert mit Witz und Charme und übersetzt auch manche nicht so leicht zu verstehenden Stellen einiger Lieder.
Bei "Celebrate" gesungen von unserer Solistin Vanessa Hedtmann bekomme ich ganz plötzlich eine Gänsehaut, denn ich denke mir, gerade jetzt ist Gott unter uns. Ähnlich auch bei "Motherless Child", vorgetragen von Katrin Allendörfer. "You raise me up" bringt mich fast zum Weinen, denn ich bin ganz ergriffen und freue mich, wie wir Frauen mit den Männerstimmen doch harmonieren. Bei "Hallelujah" von Händel, ein eigentlich klassisches Stück, von uns aber in einer Gospelversion vorgetragen, zeigt uns Thorsten genau an, wann wir piano oder forte singen sollen. Es gelingt, das Publikum lauscht gebannt und applaudiert am Schluss frenetisch, so dass ich völlig sprachlos bin. Mit "Gabriellas Sang" aus dem Film "Wie im Himmel", gesungen von unserer Altistin Gaby May, kehrt wieder Ruhe ein. Ich fühle mich bei diesem Lied wie in einem Rausch meiner Gefühle, die erst am Ende des Liedes abebben. "You are Good" bereitet mir sehr großen Spaß, denn da es ein schnell eingängiges und rockiges Lied ist, kann das Publikum nicht nur klatschen, sondern auch mitsingen. Anja Seybold und Gerald Wollmann nehmen uns mit in die Zeit der Beatles und tragen uns "Let it Be" vor aus einer für viele ganz besonderen Zeit des Rock´n Roll.
"Africa" von "Toto" eröffnen wir mit einem gewaltigen Gewitter. Ein leises Plätschern des Regens erfüllt die Kirche (Hände reiben), dann ein Tröpseln (Schnipsen) und schließlich ein schlagartiger Regen (Oberschenkel klopfen), der sich immer weiter steigert. Wir springen auf den Podesten einmal auf - als unverkennbarer Donner. Bei "Jump" von "Van Halen" setzen wir unser Konzertmotto mit einem kräftigen Bop Bop Bop Badot fort und es entsteht ein spannender Wechselgesang zwischen Männern und Frauen. Das Konzert gelangt auf seinen Höhepunkt! Die "Bohemian Rhapsodie" von Queen, die wir schon 2008 im Kurhaus Bad Vilbels gesungen hatten, begeistert das Publikum erneut. Und kaum ist der Applaus verklungen folgt aus dem Musical Aida "The Gods Love Nubia". Katrin Allendörfer und Joy Hinkel tragen das von Elton John komponierte Stück vor, unterstützt durch unseren 6-stimmigen Chorgesang.
Anja Seybold läutet mit "Soon and very Soon" bereits den Schluss des Konzerts vor. Und mit dem anschließendem "Thank you", ein schnelles Lied, gewinnt unser Tenor Gerald Wollmann nochmals das Publikum für uns. "Who Knows but you Lord", das Finale, singen wir verteilt im Kirchraum und Sopranistin Mareen Geiß lässt ihre Solostimme dazu erklingen.
Wir kommen nicht um eine Zugabe herum und ebenfalls direkt im Publikum singen wir das Segenslied "Go Now In Peace". Ein schönes aber auch etwas melancholisches Gefühl schleicht sich bei mir ein, denn wir halten uns an den Händen und wünschen mit unserer Zugabe dem Publikum einen guten Nachhauseweg. Ich begreife, dass wir nun nach gut eindreiviertel Stunden zum Ende kommen.
Ich bin froh und dankbar, dass ich neben der tollen Band, meinen Mitsängern/innen und unter der Leitung von Thorsten Mebus bei diesen zwei Konzerten dabei sein konnte.
Tanja Fink (Sopran)