Einladung: Vorstellungsgottesdienst
Sonntag, 22.04.2007, 10.00 Uhr
Vorstellungsgottesdienst - Die Hürde vor der Konfirmation?
Einige haben sicher solche oder ähnliche Vorstellungen im Kopf. Da war der eigene Vorstellungsgottesdienst vor der Konfirmation, die Prüfung in der es galt, das auswendig gelernte öffentlich aufsagen zu können.
Seit mehreren Jahren haben wir das abgeschafft.
Gottesdienst ist keine Prüfung. Die Konfirmation ist kein "Examen" nach bestandener Wissensprüfung und Glaube ist kein Lernstoff, sondern eine gelebte Beziehung zu Gott. Die Konfirmation ist das eigene „Ja“ zu Gottes Liebe.
Dazu muss man zwar einiges wissen und manches auch lernen, aber das wichtigste ist uns, dass die Konfirmanden und Konfirmandinnen sich über ihren eigenen Glauben klar werden.
In diesem Zusammenhang ist der Vorstellungsgottesdienst bei uns ein Gottesdienst, den die Konfirmanden und Konfirmandinnen selbständig gestalten, mit einem Thema und mit Aussagen, die ihnen wichtig geworden sind, mit ihren Fragen und Gebeten und mit Liedern, die sie gerne singen. Im Vorstellungsgottesdienst stellen sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Gemeinde mit ihrem Glauben vor.
Vorbereitet wird das alles entweder auf der Kurzfreizeit oder dem Seminar.
Die Mitarbeiter/innen leiten dazu Vorbereitungsgruppen (Moderation, Dekoration, Theater, Musik, Predigt oder was sich sonst an Umsetzungsmöglichkeiten ergibt). Die Aufgabe ist es dabei nicht, ein möglichst "schaureifes" Ergebnis zu präsentieren, sondern einen Prozess zu begleiten, Fragen anzuregen und Antworten auf die Sprünge zu helfen, Formulierungshilfen zu geben und die praktische Umsetzung zu ermöglichen.
So ein Vorstellungsgottesdienst ist selten "perfekt", manches ist schwer zu verstehen (Konfirmanden sprechen eigentlich immer zu schnell) und anderes ungewohnt. Aber das ist dann die Aufgabe der Besucher des Gottesdienstes: sich auf die Überzeugungen und Ausdrucksformen der Jugendlichen einzulassen. Spannend sind diese Gottesdienste allemal: für die Konfirmanden und Konfirmandinnen ("Ob alles klappt?"), deren Eltern ("Mein Kind predigt????"), andere Gottesdienstbesucher ("Wird dieser besser als der vom letzten Jahr?") und nicht zuletzt für die Mitarbeiter/innen und Pfarrer/in ("Ob sie rüberbringen, was ihnen wichtig war?").
Lesen Sie mehr zur Konfirmandenzeit in unserer Gemeinde
Hintergründe zur Konfirmation (aus: Wikipedia)
Die evangelische Konfirmation geht auf den Straßburger Reformator Martin Bucer zurück und ist erstmals 1539 in der Ziegenhainer Kirchenzuchtordnung formuliert. Flächendeckend konnte sie sich erst im 18. Jahrhundert durchsetzen, als der Pietismus in Deutschland zunehmend die Bedeutung des persönlichen Bekenntnisses betonte.
Konfirmation (lat. confirmatio = „Befestigung, Bekräftigung“) ist eine feierliche Segenshandlung in den meisten evangelischen Kirchen und in der Christengemeinschaft, die den Übertritt ins kirchliche Erwachsenenalter markiert.
Die Konfirmation hat grundsätzlich zwei Bedeutungen:
· die persönliche Bestätigung der Taufe und damit das bewusste Ja zum christlichen Glauben und zur Kirchenzugehörigkeit
· Abschluss des kirchlichen Unterrichtes und Eintritt ins (kirchliche) Erwachsenenleben
Die Konfirmation wird kirchenrechtlich als Übertritt zum mündigen Kirchenmitglied gesehen, wobei die konkreten Rechte in den verschiedenen Kirchen unterschiedlich sind
Die Konfirmation wird im Rahmen eines Festgottesdienstes vollzogen, in dem Konfirmanden ihren Glauben öffentlich bekräftigen sollen. Damit wird an ihre Taufe als Kind angeknüpft, bei der Eltern und Paten stellvertretend für sie den Glauben bekannt haben. In einigen Kirchen geschieht das durch das Sprechen des apostolischen Glaubensbekenntnisses, in anderen wird kein spezifisches Bekenntnis verlangt, sondern die Teilnahme an der öffentlichen Feier gilt als öffentliche Bekräftigung des Glaubens. Die Konfirmanden empfangen den Segen durch Handauflegung sowie einen biblischen Konfirmationsspruch, der sie weiter durch ihr Leben begleiten soll. Danach nehmen sie (häufig zum ersten Mal) am Abendmahl teil.
Die Konfirmation ist gewöhnlich mit einem Familienfest und Geschenken verbunden.
In den deutschen Landeskirchen findet die Konfirmation üblicherweise im Alter von 14 Jahren statt. Das Konfirmationsalter wird dabei davon bestimmt, dass Jugendliche mit Vollendung des 14.Lebensjahres das Alter ihrer Religionsmündigkeit erreicht haben und nun selbst über ihre Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft entscheiden und bestimmen können.
Die Vorbereitung auf die Konfirmation dauert je nach Kirchenordnung zwischen neun Monaten und mehreren Jahren. Traditionell findet der Konfirmandenunterricht einmal wöchentlich statt und wird von einem Pfarrer oder einer Pfarrerin abgehalten. In den letzten Jahrzehnten werden daneben in vielen Landeskirchen andere Formen wie 14-tägiger Unterricht, Kursunterricht oder Blockunterricht praktiziert. Gemeinsame Freizeiten gewinnen an Bedeutung. Im Konfirmandenunterricht sollen Glaubensinhalte behandelt werden. Das früher übliche Auswendiglernen von Katechismustexten, Bibelversen oder geistlichen Liedern und Abfragen des Erlernten tritt seit den 1970er Jahren mehr und mehr zurück, stattdessen tritt in den Vordergrund, Kirche in ihrer ganzen Vielfalt zu erfahren und zu verstehen. In der Konsequenz wurde der Vorstellungsgottesdienst weithin umgeformt: die Prüfung durch Abfragen von Erlerntem wurde durch das gemeinsame Erarbeiten eines Gottesdienstes, womit die Jugendlichen ihr Verständnis eines Themas zeigen, ersetzt. Während dieser Zeit sind die Konfirmanden angehalten, regelmäßig die Gottesdienste ihrer Kirchengemeinde zu besuchen.
Kritik
Es gibt die Kritik, ein Großteil der Konfirmanden nehme vor allem aus familiären und finanziellen Gründen an der Konfirmationsfeier teil. Der Glaube an Gott, Jesus Christus oder die Bibel spiele nur in wenigen Fällen eine Rolle für die Teilnahme an der Konfirmationsfeier. Das gebe eine große Zahl der betroffenen Jugendlichen auf Nachfrage auch offen zu. Nur wenige hätten allerdings den Mut, bei Glaubenszweifeln oder völligem Unglauben der Feier zu entsagen und auf die damit verbundenen nicht unerheblichen materiellen Vorteile zu verzichten. Diese Kritik führte in evangelikalen und einigen freikirchlichen Kreisen zu Kritik an der Konfirmationspraxis der evangelischen Landeskirchen. Sie sehen in der formellen Einsegnung anlässlich der Konfirmationsfeier eher eine de facto „Aussegnung“: Für viele Konfirmanden sei die Feier der vorläufig letzte Kontakt mit ihrer Kirchengemeinde.