Evangelische Christuskirchengemeinde 
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Mozarts Requiem

Rückblick: Mozarts Requiem in der Christuskirche

Mozart Requiem AusschnittEs waren filigran zarte Klänge, die von weit her zu kommen schienen, mit denen die Konzertbesucher am Ewigkeitssonntag in der voll besetzten Christuskirche empfangen wurden. Und es sollte ein großartiger Mozartabend werden.

Beeindruckend war der gewaltige Chor auf der breiten Bühne mit 100 Sängerinnen und Sängern der Evangelischen Kantorei Bad Vilbel und des Vil-belCanto der Musikschule Bad Vilbel-Karben. Hinzu kamen vier Solisten, begleitet vom Main-Barockorchester und der Orgel.

Die Chöre führten schon zu Beginn mit den 46 Takten von Mozarts AVE VERUM CORPUS (KV 618) die Zuhörer mit ungewöhnlichen, zeitlos schönen Harmonien in eine andere Welt.

Mozarts Motette, ein halbes Jahr vor seinem Tod im Juni 1791 komponiert, wurde zu einem klingenden Sinnbild für Sterblichkeit und Vergänglichkeit. Dem begeisterten Ensemble gelang es  unter Simon Hardens Leitung, den Anwesenden für Augenblicke aus der Stille heraus mit schwebenden Klängen weite Räume zu öffnen.

Mozart Ave verum2
Mozart Ave verum 

Kunstvoll gestaltet war anschließend Mozarts 1788 komponiertes Adagio mit Fuge in c-moll (KV 546), gespielt  von  den leidenschaftlich musizierenden Streichern des Main-Barockorchesters. Besonders gefielen das expressive Adagio und die extrem chromatische Fuge mit ihren punktierten Rhythmen.

Mit Spannung erwarteten die meisten Besucher das Hauptwerk des Abends, Mozarts REQUIEM (KV 626).  - Diese Totenmesse war eine Auftragsarbeit für den Grafen Franz von Walsegg. Als Mozart am 5. Dezember 1791 starb, waren gerade die Einführungssätze mit Orchester- und Vokalstimmen geschrieben. Weitere Teile waren lediglich in der Gesangsstimme mit beziffertem Baß fertig gestellt. Mozarts Witwe Constanze ließ große Teile des Requiems von verschiedenen Komponisten vervollständigen, insbesondere

von Joseph Eybler und Franz Xaver Süßmayr.

Dem Chor gelang es gemeinsam mit dem Main-Barockorchester  und Thomas Wilhelm am Orgelpositiv, die unterschiedlichen Sätze ausdrucksvoll zu gestalten, angefangen von dem triumphalen Kyrie bis hin zu den geheimnisvollen Harmonien des Sanctus, Benedictus und Agnus Dei. Simon Harden präsentierte  die sehr abwechslungsreichen Tonstrukturen mit viel Feingefühl für Klang, Tempo und Dynamik.

Vier junge Solisten trugen mit ihren Beiträgen wesentlich dazu bei, das  Konzert für das Publikum zu einem Erlebnis werden zu lassen: Paula Bohnet mit ihren emotional ausdrucksstarken Sopranpartien, Sarah Mehnert mit ihrem dunkel, voll klingenden Mezzosopran und großem Farbenreichtum in der Stimme. Joshua Farrier, von der Opernbühne her als Tenor bekannt, sang souverän mit leuchtend hoher Stimme  seine Partien. Und Timon Führs breites Stimmvolumen garantierte für einen hochkarätigen Musikabend.

Benedikt Bach und Simon Harden 
Schlussapplaus 

Die begeisterten Konzertbesucher konnten mit einem wunderbaren Musikerlebnis nach draußen in die dunkle, kalte Novembernacht gehen.

Beide Chöre hatten sich in einem gemeinsamen Musikprojekt seit Mai 2014 mit großem Engagement für die Aufführung am Ewigkeitssonntag vorbereitet, Vil-belCanto mit Benedikt Bach und Simon Harden mit der Evangelischen Kantorei Bad Vilbel.  Der lange gemeinsame Probenweg und die gelungene Aufführung brachten für alle Sängerinnen und Sänger eindrucksvolle Erfahrungen und vermittelten schon Vorfreude auf die nächsten Musikprojekte der Chöre.            

Horst Schneider

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