Rückblick: Mozart in der Christuskirche
„Mozarts Musik ist so rein und schön, dass ich sie in ihrer Schönheit als das Universum selbst ansehe", sagte einmal Albert Einstein.
Sicherlich empfanden es ähnlich auch viele Besucher, die an diesem hellen, heißen Juniabend zu einem außergewöhnlichen Mozartkonzert in die Christuskirche gekommen waren.
Schon die drei Kirchensonaten (KV328 / KV 67 und KV 336), zu Beginn dargeboten von einem kleinen Streicherensemble zusammen mit Thomas Wilhelm an dem Orgelpositiv, führten die Anwesenden mit einer faszinierenden, vielseitigen Klangwelt aus ihrem Alltag in eine andere Dimension.
Die vom Chor der Christuskirche unter der Leitung von Simon Harden großartig gestaltete MISSA BREVIS in D dur (KV 194), ein Frühwerk Mozarts, zum ersten Mal 1774 im Salzburger Dom aufgeführt, mit ihrer unglaublich abwechslungsreichen Klangstruktur bildete den Schwerpunkt des Abends.
Es gelang den Sängerinnen und Sängern nicht nur die Schönheit dieser Musik durch die wirkungsvolle, subtile Modifikation von Tempo und Dynamik überzeugend erlebbar zu machen, sondern auch, gipfelnd im „Dona nobis pacem", eine starke Glaubensbotschaft mit Ausstrahlung weiterzugeben.
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Die hochbegabten Sopranistinnen Vanessa Diny und Vanessa Katz, zusammen mit dem Tenor Theodore Browne und dem Bass Timo Führ gestalteten in ihren Solopartien, gemeinsam mit dem Chor, jede Phrase bedeutsam und klanglich ausdrucksstark. Besonders auch die Piano-Passagen, in denen der Chor Klänge ins kaum Hörbare entschweben ließ, machten das Publikum empfänglich für den Zauber der leisen Töne.
Die 46 Takte von Mozarts Motette AVE VERUM (KV 618), 1791, ein halbes Jahr vor seinem Tod komponiert, füllten im Schlussteil des Konzerts den Kirchenraum mit geheimnisvoll verwehenden Klängen, die von weit her zu kommen schienen.
So konnten viele Konzertbesucher beim stillen Hinausgehen und auf ihrem Heimweg etwas Wunderbares mitnehmen, sei es das ruhig ausklingende „Ave Verum" oder das kraftvoll gesungene „Dona nobis pacem".
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Der Chor ist auf einem guten Weg!
Horst Schneider