"Religion in Bombenstimmung" als Titel des letzten Kirche anders 2015
Dr. Sigurd Rink, Militärbischof der EKD (Evangelische Kirche Deutschland) war prominenter Gast. Als "Predigt" wurde er von Ulrike Mey ausführlich interviewt.
Mit einer knalligen Eingangsaktion, einem tiefsinnigen Theaterstück und Musik durch "Maramor" endete Kirche anders sehr eindrücklich.
Es war ganz sicher kein einfaches Thema, dem sich Sigurd Rink aber sehr offen gestellt hat. "Evangelische Friedensethik geht weit über Fragen von Bundeswehreinsätzen hinaus", war sein Schlussplädoyer.
Die gut 150 Besucher/innen erwartete im Eingang gleich die Aufforderung, den Frieden mal platzen zu lassen, indem man die mit Friedenstauben bedruckten Luftballons mittels Dartpfeile zum Platzen zu bringen.
"Das war ja schon mal eine Bombenstimmung", meinten Claudia Wollmann und Jörg Debé in ihrer Moderation und führten dann weiter ins Thema ein: "Als wir im Sommer letzten Jahres die Themen festgelegt haben, konnten wir nicht ahnen, wie aktuell das Thema dann sein würde."
Im Theater kam dann die personifizierte Religion ins Spiel (dargestellt von Anja Seybold). Da sie nicht gerne alleine ist, suchte sie einen Partner, ganz modern im Chatroom einer Partnervermittlung. Viele Übereinstimmungen schienen für den "Friedensbringer" (dargestellt von Ingo Schütz) zu sprechen, bis sich herausstellte, wer sich dahinter verbarg: nämlich Krieg.
Damit war das Spannungsfeld zwischen Krieg und Frieden und der Rolle von Religion sehr hintergründig angesprochen.
Ulrike Mey griff das im Interview mit Dr. Sigurd Rink auf: Wieso sind Religionen für Kriege zu missbrauchen? Was ist der Beitrag der Evangelischen Kirche zum Frieden? Das waren Fragen, die Sigurd Rink beantwortete. Insgesamt war es eine ausgesprochen informatives Kirche anders, in dem auch das bisweilen ungewohnte und nicht spannungsfreie Verhältnis zwischen Kirche und Bundeswehr zur Sprache kam.
Maramor untermalte das alles mit Musik., von Bob Dylon bis zu alten arabischen Liedern, reichte die Bandbreite.