Evangelische Christuskirchengemeinde 
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Kirche anders

Mitten im Leben

Rückblick: Kirche Anders mit Tabuthema

Predigt Neumeier 1

„Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden" – ein biblischer Vers aus Psalm 90 stand am Ende der Predigt von Pfarrer Klaus Neumeier. Macht man sich an einem Sonntagnachmittag auf den Weg in den Gemeindesaal, um über den Tod nachzudenken? Man hätte erwarten können, dass das Team vor unbesetzten Stühlen seinen „Gottesdienst anders" feiert. Aber so war es nicht: Wie immer bei Kirche anders war der Saal gut besetzt und mit der Musik vom Gospeltrain unter der Leitung von Gemeindereferent Thorsten Mebus war auch die Atmosphäre eigentlich gut. Eigentlich – denn es wurde bei Kirche anders auch das Ende der Gemeindeband „Die anders Band" bekannt gegeben und für 12 Jahre bei Kirche anders und in der Gemeinde gedankt. Und „eigentlich", denn schon beim Ankommen sahen die Besucher das Auto der Vilbeler Pietät Schmidt vor dem Eingang stehen. In der Vorhalle dann stand ein leerer Sarg und konfrontierte mit einem Spiegel alle Besucher mit sich selbst: Hier geht es um mich und mein eigenes Ende des irdischen Lebens.

Theater Seybold Meffert Laurin2

Anders aber als sonst oft in Gottesdiensten wurde die Hoffnung auf Auferstehung und Ewigkeit nur einmal kurz vom Pfarrer erwähnt. Es ging tatsächlich um das Ende des irdischen Lebens. Schon im Theater wurde das anschaulich gemacht: Eine Familie kommt nach Hause und die Eltern (gespielt von Anja Seybold und Matthias Meffert) sehen, dass das Meerschweinchen gestorben ist. Wie sollen sie es ihrem Sohn erklären? Wie kann man es einem Kind im Grundschulalter erklären? Aber Ben geht dann ganz unbefangen auf den Käfig zu und entdeckt selbst, dass das Meerschwein tot ist. Sehr schön bei seiner Theaterpremiere von Laurin Giese gespielt ist der Junge sicher: „Es ist jetzt beim lieben Gott und wir müssen es beerdigen". Dankbar erleben die Eltern, wie unbefangen ihr Sohn mit dem erlebten Tod umgeht.

Moderation Sylvia Becker-ProbstelIn diesem Sinne empfiehlt Klaus Neumeier dann auch in der Predigt, grundsätzlich Kinder auf Trauerfeiern mitzunehmen. „Es ist gut, wenn eine Vertrauensperson sie an die Hand nehmen kann. Aber es ist viel besser, sie können selbst Abschied von einem Opa nehmen und erleben mit, wie der Sarg ins Grab gelegt wird, als sie müssen es sich nachher in ihrer Phantasie ausmalen, wenn das Grab längst geschlossen ist." Anhand eines Besuchs mit Konfirmanden im Evangelischen Hospiz in Frankfurt erzählt Neumeier sehr anschaulich davon, wie wir als Menschen Tod und Sterben erleben und dabei die eigene Endlichkeit immer wieder verdrängen. „Die Jugendlichen haben sich für diesen Besuch selbst eingetragen. Ich habe großen Respekt davor, dass und wie sie sich jedes Jahr neu darauf einlassen".

Predigt Neumeier Probstel

Während der Predigt erzählt Dr. Michael Pröbstel als Unfallarzt davon, dass professionelle Distanz manchmal schwer wird; und er lädt ein, über das eigene Sterben hinaus Organe zur Rettung anderer Leben zur Verfügung zu stellen und Organspenderausweise auszufüllen.

Ausdrücklich werden die Besucher eingeladen, das Ende des eigenen Lebens in den Blick zu nehmen, um sich dann „mit ganzer Freude dem Leben hier und jetzt wieder zuzuwenden, denn trübsinnige Gedanken helfen auf Dauer natürlich auch weder einem selbst noch anderen", so der Pfarrer. Am Ausgang liegen Unterlagen über Patientenverfügungen und für Organspenden bereit – und auch Einladezettel für einen eigenen Besuch im Ev. Hospiz am kommenden Samstag, den 2. März 2013 um 11 Uhr.

Gospeltrain Gerald Wollmann  Theater Seybold Meffert 2  
 Dank an DaB 2 Theater Seybold Meffert 2   
Publikum und Gospeltrain 1 Predigt Neumeier 1  

 

Interessenten können sich hierzu bei Pfarrer Klaus Neumeier anmelden: Tel. 06101-128382 oder über Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Lutz Rosenkranz

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