Kirche anders

Die Mission Impossible von Bad Vilbel

Rückblick:
Kirche anders beendet am 2. März die Saison 2007/2008

Die anders Band im Outfit des Agenten-Kirche anders “Men in Black” überreichten bereits am Eingang des Gemeindezentrums im Grünen Weg den zahlreichen Besuchern von „Kirche anders“ Briefumschläge mit der Aufschrift „streng geheim“. Und geheimnisvoll ging „Kirche anders“ weiter.



Nachdem „Die anders Band“ den Titelsong des Hollywood-Films „Mission Impossible“ gespielt hatte, mussten drei Geheimagenten in einer kurzen und witzigen Spielszene ihre unmöglichen Aufträge von einer Geheimdienstchefin, gespielt von Sylvia Becker-Pröbstsel, entgegen nehmen. Während Matthias Meffert als Agent 005 und Frank Sarkar als Agent 006 widerspruchslos die haarsträubendsten Aufträge entgegennahmen, weigerte sich Christian Brück, alias Agent 000, seine Mission auszuführen. Er sollte nämlich in Bad Vilbel Menschen für Jesus gewinnen. Dies sei ein unmöglicher Auftrag, den man keinem Geheimagenten zumuten könne.

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Zu Beginn seiner Predigt forderte Tobias Utter die Besucher auf den Briefumschlag zu öffnen, der ihnen am Eingang zugesteckt wurde. Darin verbarg sich ein Text, der in Anlehnung an das Matthäusevangelium von den Freunden Jesu genau dies verlangt:

„Dies ist eine wichtige Botschaft von Jesus. Ich bin nicht tot, sondern ich lebe. Ich habe von Gott alle Macht im Himmel und auf der Erde erhalten. Hier nun mein Auftrag an Dich, der solange gilt, bis wir uns wieder sehen. Geh hinaus in die ganze Welt und ruf alle Menschen in meine Nachfolge! Taufe sie und führe sie hinein in die Gemeinschaft mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist! Lehre sie, so zu leben, wie ich es Dir aufgetragen habe. Du darfst sicher sein: Auch wenn Du mich nicht sehen kannst, ich bin immer und überall bei Dir, bis an das Ende dieser Welt!"

Utter ging der Frage nach, warum Gott für eine so wichtige Aufgabe, unvollkommene Menschen beauftragt und es nicht selber in die Hand nimmt. Ein wichtiges Argument war, dass Gott offensichtlich die Menschen nicht zwingen wolle. Gott wolle, dass sich die Menschen freiwillig für ein Leben mit ihm entschieden. „Er braucht keine willenlosen Sklaven und religiösen Fanatiker. Er sucht auch keine Befehlsempfänger, sondern Partner, die bereit sind mit ihm zusammen einen wirklich großen Auftrag umzusetzen. Nämlich eine innige Gemeinschaft zwischen Gott und den Menschen zu schaffen, die unsere Welt entscheidend verändert,“ so Utter.

Das bedeute aber auch, dass jede Form von Mission, die mit Gewalt und Zwang verbunden sei im Widerspruch zu diesem Auftrag stehe. Das Wort „Mission“ habe im Deutschen einen schlechten Klang, weil es für viele eng mit Kolonialismus verbunden sei. Im Englischen sei es bei weitem weniger negativ besetzt und auch bis heute Teil der Alltagssprache.

Man müsse kein studierter Theologe oder perfekter Christ sein, um über den Glauben mit anderen ins Gespräch zu kommen. „Gerade mit meinen Zweifeln und Fragen bin ich ein glaubwürdiger Gesprächpartner, der deutlich machen kann, dass ich mich bereits auf dem Weg des Glaubens befinde, aber noch lange nicht das Ziel erreicht habe.“

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Christen müssten aber auch sprachfähig sein und ihren Glauben in Worte fassen können. Dies, so Utter, sei etwas, was man durchaus üben kann. Die christliche Kernbotschaft lasse sich in drei Sätze zusammenfassen. „Gott liebt jeden Menschen, also auch Dich. Jesus hat bereits für alles bezahlt, was dich von Gott trennen könnte. Du musst dich entscheiden, ob Du das Wagnis des Glaubens eingehst.“

Im kommenden Herbst werde die Christuskirche mit der Aktion „Was dir gut tut!“ zu Gesprächen über den Glauben einladen, bei denen die eigenen Erfahrungen einen großen Raum einnehmen würden. Dazu seien ausdrücklich auch Menschen eingeladen, die nicht Mitglied einer christlichen Kirche seien, betonte Utter. Als Vorgeschmack erhielten die „Kirche anders“-Besucher einen Frucht-Cocktail serviert, der wirklich gut tat. Das nächste „Kirche anders“ wird erst im Januar 2009 stattfinden, weil sich das Team von „Kirche anders“ bei der Aktion „Was dir gut tut!“ einbringen wird.            
Lutz Rosenkranz

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