Hauptamtliche (2)

Lieber Herr Samson,

vielen Dank für Ihre Mail. Sehr gerne kommen wir Ihrem Wunsch nach und geben Ihre Worte unkommentiert, unverändert und ungekürzt in unserer Kirchengemeinde weiter. Leider geht dies gemäß Redaktionsstatut nicht in der nächsten ZACK. Sie kommt auch erst zum Beginn der Adventszeit heraus. Wir stellen es aber heute noch auf die Homepage und vernetzen es morgen früh mit unserem Infodienst ck-aktuell.

Herzliche Grüße
Ihr Klaus Neumeier

 

Lieber Herr Pfarrer Neumeier,

wie ich aus der „Zack“ erfahre, sind Sie quasi in die Verlängerung gegangen und halten ihre steile These der Schadensfreude, die de facto eine Wortverdreherei ist, auch nach Wochen immer noch hoch, mischen mich als Sportkommentar auch noch unter die Politik. So etwas kann schon mal passieren. Jetzt, da Sie die Vilbeler Welt als Interventionist gerettet haben, ist es an der Zeit, mich auch mal zum Zuge kommen zu lassen. Da packe ich Sie an der Ehre und vertraue Ihnen meine Entgegnung für die nächste „ZACK“ an.

Mit besten Grüßen,  
Ihr Horst Samson,  
Chefredakteur des Bad Vilbeler Anzeiger  

Foulspiel

Der Vilbeler Pfarrer Klaus Neumeier hatte mich, Horst Samson, Chefredakteur des Bad Vilbeler Anzeigers, im Juli dieses Jahres in einem Leserbrief angegriffen und sinngemäß behauptet, ich hätte mich in einem Kommentar zur Fußball-WM menschenverachtend geäußert. Obwohl ich den Herrn Pfarrer, der mich telefonisch angerufen hatte, auf sein Missverstehen hingewiesen hatte, blieb er beharrlich. Der Vilbeler Anzeiger hatte den Brief Neumeiers gleichwohl in seinen wesentlichen Teilen abgedruckt.

Hatte ich mich wirklich menschenverachtend geäußert? Natürlich nicht! Als Fußballbegeisterter hatte ich am 3. Juli 2014 in einem engagierten Artikel wörtlich geschrieben: „Zum Glück hat sich Mustafi verletzt, sonst hätte niemand den ,Jogi‘ dazu bringen können, Lahm aus dem Mittelfeld auf seinen Königsposten abzuziehen“. 

Man darf ruhig Pfarrer sein, um dennoch zu begreifen, dass es bei meiner Äußerung allein um die richtige Aufstellung der Nationalmannschaft und die in meinem Augen mangelnde Einsichtsfähigkeit des Bundestrainers ging und um nichts sonst. Dass ich über die Verletzung des jungen Fußballers meine Freude hätte ausdrücken wollten, auf eine solche zwanghafte Verdrehung kommt man nur böswilligerweise.

Nun liegt auf der Hand, dass der Pfarrer, den ich mit seiner unschlüssigen „Meinungen“ schon einige Male auflaufen ließ, mich nicht besonders gut leiden kann, muss er auch nicht. Weil ihm aber die Rache scheinbar süß ist, wollte mir der Herr Neumeier auch Wochen nach seinem ersten Foul mir in seiner „Zack“ noch einmal ans Schienbein treten. Das macht man so, wenn man den fairen Umgang miteinander pflegt! Neumeier gibt aber gerne den Störenfried, geht gerne mit der gelben und mit der roten Karte hausieren. 

Der Herr Pfarrer gibt halt keine Ruhe. In der neuesten Ausgabe seiner ansprechend aufgemachten Kirchenzeitung ZACK fragt er, ob er sich als Pfarrer in die örtliche Politik einmischen soll. Er sagt ja und begründet dies unter anderem so.

Christinnen und Christen dürften, so Neumeier in ZACK, menschenverachtende Äußerungen wie die meine  nicht unwidersprochen stehen lassen. Weil ich mich über die Verletzung des Fußballers Mustafi gefreut hätte, habe er eingreifen müssen. Welch entblössende Selbstinszenierung: Der Pfarrer als Held, Neumeier als Supermann … für ganz schwere Fälle

Mit viel bravourösem Getue wirft sich Herr Neumeier auf hohem Ross in die Schlacht, und noch heftiger in die Brust. Dabei war mein Satz so einfach, dass ihn jeder andere ohne sich zu verrenken verstehen konnte. Jeder wusste demnach, dass ich mich wie ganz Fußballdeutschland nur darüber gefreut habe, dass Lahm auf den Posten des rechten Außenverteidigers gerückt ist und dass ich mich - wie ganz Fußballdeutschland - über nichts anderes gefreut habe. Das ist so, und es war auch gut so. Neumeiers Wortverdreherei ändert daran nichts. Wer aber wie ich Herrn Neumeier kennt, der weiß, er ist unbestechlich. Er nimmt nicht einmal Vernunft an.

Mit Dank im voraus für die Veröffentlichung meiner Entgegnung in der nächsten „Zack“ (zeigen Sie, lieber Herr Neumeier mal mutig, dass man eine Kritik auch ganz veröffentlichen kann) und mit besten Grüßen, Ihr

Horst Samson
ZLP Zeitungsring Lokalpresse Bad Vilbel GmbH
Bad Vilbeler Anzeiger/Karbener Zeitung – Leitender Redakteur

 

 

 

 

Drucken