Rat der evangelischen Gemeinden in Bad Vilbel gegründet

Bad Vilbel im Mai 2017.
Sechs evangelische Gemeinden der Stadt sind jetzt zusätzlich über einen gemeinsamen Rat miteinander verbunden.

Evangelischer Rat Oekumene vor Ort 201705

Der Beitritt der evangelischen Kirchengemeinde Gronau als der siebten Gemeinde im Bunde wird erwartet, sobald die dortige Pfarrstelle wieder besetzt ist. Das ist besonders bemerkenswert, da die Gemeinden zwei unterschiedlichen Landeskirchen angehören. Auch Gemeinden zweier Freikirchen gehören zum Rat dazu. Seit einigen Jahren schon sind sich die Gemeinden bei gemeinsamen Projekten und Kooperationen näher gekommen. Distanz, Bedenken und mögliche Vorbehalte wandelten sich zu einem Wunsch nach intensiverem Austausch und die Vorteile einer vertrauensvollen Zusammenarbeit wurden und werden entdeckt. Am 27. April war es dann soweit, dass sowohl ehren- als auch hauptamtliche Vertreterinnen und Vertreter der sechs Gemeinden mit der Unterzeichnung der Geschäftsordnung den Rat der evangelischen Gemeinden in Bad Vilbel ins Leben riefen. Eine Besonderheit, die ihresgleichen sucht.

Der Rat ist die Versammlung von Delegierten aus den jeweiligen Leitungsgremien der evangelischen Kirchengemeinden in Massenheim, Dortelweil, der Ev. Christuskirchengemeinde in der Kernstadt, der Ev. Heilig-Geist-Gemeinde auf dem Heilsberg, der Landeskirchlichen Gemeinschaft und der Freien evangelischen Gemeinde. Der Beitritt der Ev. Kirchengemeinde Gronau hat sich aufgrund einer Vakanz verzögert, erfolgt aber nach der Pfarrstellenbesetzung im Sommer diesen Jahres. Ziel des Rates ist die Förderung der Kooperation und Kommunikation sowie die Inspiration und Investigation der evangelischen Gemeinden auf der strategischen Ebene. Konkret soll der Austausch zwischen den Gemeinden auf Leitungsebene gefördert werden. Nach außen wollen die Gemeinden stärker über den Rat auftreten. Auf den verschiedenen Tätigkeitsfeldern der jeweiligen Gemeinden will der Rat Projekte anstoßen und deren Entwicklung begleiten. Jede Gemeinde hat in dem Rat eine Stimme und entsendet bis zu zwei Delegierte.

Vor einem Jahr entstand die Idee, neben dem regelmäßigen Stadtkonvent der evangelischen Geistlichen sowie Referentinnen und Referenten auch ein Gremium zu schaffen, in dem auch die ehrenamtlichen Kirchenvorstandsmitglieder vertreten sind. Seit fünf Jahren gibt es bereits das jährliche Treffen aller Kirchenvorstände und Gemeindeleitungen. Im Januar fuhren aus fast allen Gemeinden die Leitungsmitglieder auf eine gemeinsame Wochenendfreizeit nach Arnoldshain. Diese Begegnungen und der Austausch werden als sehr ermutigend und inspirierend erfahren. Deshalb wurde die Gründung des Rates am vergangenen Mittwoch von allen Kirchenvorständen und Gemeindeleitungen sehr begrüßt. Die Künstlerin Christine Neumann hat den Gedanken des Rates ausdrucksstark in ein Bild wiedergegeben. Es dient dem Rat nun als Logo.

Die Vorbereitungen auf das gemeinsame Reformationsjubiläum, welches am 31. Oktober in der Stadt gefeiert werden soll, werden von dieser Freude an der Zusammenarbeit getragen. Und nicht nur solche Projekte werden demnächst im Rat mit vorbereitet und begleitet. Wei-teren Austausch und Kooperationen wird es bei den evangelischen Kitas, der Konfirmanden- und Jugendarbeit und auch bei Verwaltungsaufgaben geben. Hier können alle voneinander profitieren. Und gleichzeitig ist es ein überzeugendes Signal für die einende Kraft des Evangeliums Jesu Christi.

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