2019-03 - Kirche Anders - Scheiß auf morgen

Christuskirche in Bad Vilbel feierte am 24. März letztes „Kirche anders“ in dieser SaisonJörg Debé mimt im Theaterstück einen Prepper der sich auf alle Eventualitäten vorbereitet hier mit Claudia Wollmann

Der Video-Einspieler macht allen Angst: Dystopisch zeigt er die Welt, nachdem das pure Chaos über sie hereingebrochen ist. „So könnte es schon bald in Bad Vilbel aussehen – kein Problem für mich, schließlich wohne ich in Karben!“ Kyra Rink witzelte zum Beginn ihrer Predigt und hatte so das Publikum schnell an ihrer Seite. Aber die ernsten Passagen ihres Vortrags ließen nicht lange auf sich warten. „Auch ich habe Ängste und versuche mich, aber vieles vorzubereiten. Aber zugleich weiß ich: In ungewissen Zeiten steht Gott an meiner Seite. Das hilft mir, die Sorgen nicht zu groß werden zu lassen!“

Zum letzten Mal in dieser Saison hatte das Team von „Kirche anders“ zu einem Gottesdienst in die Christuskirche eingeladen. Mit der titelgebenden Frage nach „Zukunftsangst oder Gottvertrauen“ wurden die Gäste schon im Eingangsbereich konfrontiert. In drei Kisten mit schmalem Eingriff konnte man hineinfassen und sich überraschen lassen: „Etwas Lebendiges ist in einer der Kisten… Trauen Sie sich?“ Pfarrer Ingo Schütz ließ bei der Begrüßung offen, ob es sich um Würmer, Spinnen oder anderes handelt. Trotzdem waren die meisten mutig.

Anja Seybold von der Band UCB singt über den Blick durch die rosa BrilleVon Mut und der Lust auf die Zukunft spielten auch die Musiker von UCB mit Anja Seybold und Nicole Duplois im Gesang. „Rühr nicht immer in dem Sch… von früher, sag lieber zu der Zukunft Hüa!“, coverten Sie mit Elan und Spielfreude einen Song der Band „Ganz schön feist“. Ansteckend für alle, die im Saal ihre Füße mitwippen ließen und im Refrain vokal einfielen. Lachen konnten sie beim Theaterstück, als die bereits aus anderen Gottesdiensten bekannten Charaktere Helga und Alfred alias Claudia Wollmann und Jörg Debé in einer Supermarkt-Szene aufeinandertrafen. „Was ist, wenn morgen das Chaos ausbricht?“, fragte der eine und offenbarte sich als „Prepper“, also als jemand, der sich auf alle Eventualitäten vorbereitet. Seine Einkaufstasche war dementsprechend voll mit Konservendosen, die er im Bunker lagern wolle, falls es zum Schlimmsten käme.

Ob man die Konserve nicht lieber gleich essen und vorzugsweise mit Freunden und Familie teilen sollte? Ingo Schütz führte als Moderator durch den Gottesdienst und nahm schließlich auch die Predigerin mithilfe der von den Besuchern aufgeschriebenen Fragen ins Kreuzverhör. Souverän stellte sie sich der Herausforderung und erhielt anschließend großen Applaus. Für sie, die zum ersten Mal überhaupt gepredigt hatte, war das eine verdiente Bestätigung: Wer sich gut vorbereitet und zudem als Mitglied im „Team Jesus“ das nötige Gottvertrauen mitbringt, der braucht vor der Zukunft keine Angst haben – auch, wenn sie in einer solchen großen Bühnenaufgabe besteht.

OLAF SIEBER

Kyra Rink ziemlich angstfrei bei ihrer ersten Predigt  Ingo Schütz moderiert und sieht die Welt Zukunft schwarz zum Glück nur wegen der dunklen Brille 

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