Gottesdienst zum Diakonie-Sonntag

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Rückblick: Am 13. September feierten die Christuskirchengemeinde und die Diakonie-Station Bad Vilbel gemeinsam einen Diakonie-Gottesdienst.

Sie ist ein wichtiger Bereich in der evangelischen Gemeindearbeit: die Diakonie. Wörtlich übersetzt bedeutet das aus dem Griechischen stammende Wort „Fürsorge“. Und genau um diese ging es am Sonntag in der Bad Vilbeler Christuskirche. Gemeinsam mit der Diakoniestation Bad Vilbel feierte die Kirchengemeinde einen Gottesdienst, der sich ganz dem diakonischen Handeln verschrieben hatte.

Unter diesem Handeln versteht man „alle Aspekte des Dienstes am Menschen im kirchlichen Rahmen“, führte Pfarrer Ingo Schütz in seiner Predigt aus, und machte deutlich: „Ob Besuchsdienst, Seelsorge, ehrenamtliche Tätigkeiten oder eben die Arbeit in der ambulanten Pflege, wie bei der Diakoniestation Bad Vilbel, das alles gehört dazu.“ Der Gottesdienst sollte auf diese unterschiedlichsten Arbeitsbereiche hinweisen, sie ins Bewusstsein der Anwesenden rufen und zeigen, wie jenes diakonische Handeln in unserer heutigen Zeit aussehen kann – gerade in Hinblick auf die Corona-Pandemie.

Jürgen Kremer, Pflegedienstleiter der Diakoniestation, und sein Team spüren die Veränderungen seit Beginn der Pandemie tagtäglich: „Im März hatten wir einen Verlust an Kunden zu verzeichnen. Zu groß war die Angst vor einer Ansteckung. Nach zwei bis drei Wochen hat sich das Dank des Vertrauens in die Station wieder normalisiert. Doch für meine Mitarbeitenden hat sich einiges verändert.“ Gerade bei den Hygienemaßnahmen kommen diese Veränderungen zum Tragen. So fiel aufgrund der Kontaktbeschränkung wochenlang die Dienstbesprechung aus, was Absprachen unweigerlich verkomplizierte. Auch die Arbeit selbst ist zeitintensiver geworden, was die diakonische Arbeit in dem Sinne, dass man sich Zeit für die Kunden nimmt, deutlich erschwert. „Zudem müssen in unseren Dienstfahrzeugen alle Kontaktteile nach jeder Tour desinfiziert werden, was zusätzlich Zeit in Anspruch nimmt“, erklärt Kremer.

Auch privat leben die Mitarbeitenden mit Einschränkungen bzw. neuen Aufgaben. So muss vor Dienstbeginn Fieber gemessen und die Werte eingetragen werden. „Ab einer Temperatur von 37,5 Grad muss der Hausarzt informiert werden. Viele Mitarbeitende sagen mir auch, dass sie es sich zweimal überlegen, an einer privaten Veranstaltung teilzunehmen, da sie Angst vor einer Ansteckung haben und so vielleicht den Virus zum Kunden tragen, ohne es zu wissen“, so Kremer. All dies zeigt, dass diakonisches Handeln auch in Corona-Zeiten möglich ist – nur eben anders. Ein wichtiger Aspekt, der nicht nur für die Arbeit in der ambulanten Pflege gilt, sondern für alle anderen Bereich der Diakonie auch.

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