Evangelische Christuskirchengemeinde 
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Täglicher Impuls am 22.3.

In der Krise wollen wir füreinander da ein – und müssen Abstand halten. Wir haben endlich Zeit für Freunde – und können uns nicht mit ihnen treffen. Das Zauberwort heißt in diesen Tagen: „Social Distancing“, in etwa: einander fern und nah zugleich zu sein. Wie das geht? Dazu haben der christliche Glaube und das Berliner Nachtleben gute Antworten…

Zuerst das Nachtleben: Klar, dass auch in der Hauptstadt die Clubs geschlossen sind. Sie waren und wären als wahre Keimschleudern Teil einer dramatischen Verschlimmerung des Problems mit dem Virus. Aber getanzt werden kann schließlich auch zu Hause. Vielleicht sogar viel bequemer: Niemand muss sich aufbrezeln, die Coke ist günstiger und die Kinder können nebenan schlafen. Let’s rave!

Die coole Initiative unitedwestream.berlin von mehreren Clubs, einem Radio- und einem Fernsehsender finde ich unendlich charmant. DJs legen auf und streamen den Rave kostenlos ins Internet; arte concert ist dabei und dokumentiert die Party, bei der alle Gäste zu Hause bleiben. Feiern wie noch nie zuvor! (Übrigens auch heute Abend ab 19 Uhr aus der Griessmühle!) Und vor allem: Zusammenbleiben, miteinander verbunden bleiben, weiter leben mit allen Facetten und dem gebotenen Sicherheitsabstand. Zugegeben, als ich mir den Livestream am Freitagabend auf den Laptop geholt habe, war mir nur begrenzt zum Zappeln zumute, aber das Zeichen hat mich bewegt.

Und die Christen? Am vergangenen Sonntag haben wir in unserem vorerst letzten Gottesdienst mit einer physischen Versammlung der Gläubigen erfahren, wie stark es sich anfühlt, wenn wir zusammen singen oder am Ende eines Gebetes gemeinsam das „Amen“ schmettern. Die Zusammenkunft in der Kirche ist vorerst aus guten Gründen untersagt, aber wer behauptet, dass man nicht trotzdem zusammen singen und musizieren kann? Und damit meine ich nicht einmal die Balkonkonzerte, die es in Italien geben soll (z.B. hier) oder das gemeinsame Singen, das u.a. Margot Käßmann und ihr Nachfolger als Ratsvorsitzender der EKD, Heinrich Bedford-Strohm initiieren (jeden Abend um 19 Uhr sind alle Menschen eingeladen, vom Balkon aus „Der Mond ist aufgegangen“ zu singen, Infos dazu gibt es hier). Ich denke vor allem an die Zusammenstellung geistlicher Musik von Menschen aus allen Kontinenten, die gemeinsam „Befiehl du deine Wege“ performen: Wow! Wie wunderschön! Wie tiefgründig und bewegend, dass Menschen gerade in Zeiten des Abstands einander so nahe sind! Schauen Sie sich, schaut euch dieses Video an!!! :-)

An eine solche Vergemeinschaftung, an eine solche Nähe trotz der Distanz denke ich, wenn ich selbst singe und eine kleine „häusliche Andacht“ feiere. Am heutigen Sonntag geht sogar noch mehr als das: Um 10:30 Uhr streamen wir einen Mikro-Gottesdienst live aus der Christuskirche (und zwar hier!), man kann ihn anschließend auch nach-schauen. Und natürlich mitsingen und sich dadurch verbunden wissen mit den Menschen, die uns und denen wir anvertraut sind. Gottes Heiliger Geist verbindet uns zu einer starken Gemeinde, einer Gemeinschaft der Heiligen, einander fern und nah zugleich. Danke, guter Gott!

Im Psalm 149 heißt es übrigens – etwas frei übersetzt: „Halleluja! Lobet den Herrn! Singt ihm ein neues Lied, preist ihn, wenn ihr online zusammenkommt, alle, die ihr offline zu ihm haltet! Freut euch, die ihr zur Gemeinde gehört: Er ist euer Schöpfer und hält alles in seinen Händen! Ihr, die ihr gemeinsam in einer Stadt wohnt: Jubelt ihm zu! Er ist ein guter König! Tanzt für ihn festliche Reigen, singt in dem Takt, den das Schlagzeug vorgibt, bringt ihm Ehre mit E-Bass und Gitarre! Denn Gott ist freundlich zu den Seinen und zu allen Menschen, er hilft allen, die auf ihn angewiesen sind.“

Wenn Sie wollen, wenn Du willst, kannst Du dir die Verbundenheit durch Gottes Geist auch ganz in Ruhe mithilfe eines Gebetes klarmachen:

Gott. Ich bin hier. Und Du bist hier. Ich bete zu Dir. Und weiß: Ich bin verbunden. Mit Dir. Mit anderen, die zu Dir beten. Genau jetzt.

Ich bin hier. Und Du bist hier. Das genügt. Und ich bringe Dir alles, was ist. Höre auf mein, auf unser Gebet. Amen.

Die Verbundenheit durch und im Glauben an Gott zu spüren, beim Gottesdienst-Livestream oder beim Singen, beim Glockenhören oder bei der häuslichen Andacht, das wünscht sich, Ihnen und Euch

Ihr / Euer Pfr. Ingo Schütz

 

P.S.: Wer beim Lesen des Lukas-Evangeliums mitmacht: Am heutigen Sonntag ist Kapitel 3 an der Reihe – dort geht es um Johannes den Täufer und darum, wie er Jesus ankündigt, der „mächtiger ist als ich…“, den „versprochenen Retter“!

Geistlich leben - jetzt erst recht: Das ist unsere Devise in der Christuskirchengemeinde Bad Vilbel. Während der Corona-Krise wollen wir nicht einfach nur alles absagen, sondern neue Wege eröffnen, wie wir unseren Glauben gemeinsam leben können, trotz des gebotenen Sicherheitsabstands. Dazu gehört auch der tägliche Impuls auf der Homepage. Die Impulse der vergangenen Tage finden Sie gesammelt unter https://www.ckbv.de/index.php/download/taeglicher-impuls. Weitere Infos entnehmen Sie bitte unserer Pressemitteilung:  https://ckbv.de/index.php/veranstaltungshinweise/1785-aktuelle-mitteilung.