Zu zweit standen die römischen Soldaten um das Grab herum und fühlten sich sichtbar unwohl: Was sollten sie hier die Nacht über ein Grab bewachen?
Ihre Klage war verständlich: „Zu dumm, wie kriegen wir lange, kalte Nacht bloß rum“.
Doch dann geschieht das Unerhörte: Der Stein bewegt sich, ein Licht strahlt aus der Grabkammer und die Soldaten sind fassungslos. Geblendet vom Licht wenden sie sich ab und stammeln nur noch: „Das Grab ist leer“.
Das Lied ist der Höhepunkt der Osterbotschaft im Musical „Ich bin bei euch“, dass die Happy Singers am vergangenen Sonntag im Saal der Christuskirchengemeinde aufgeführt haben. Kurz darauf beruhigt der Engel (Michelle Stohs) Maria (Melina Meffert): „Hab keine Angst, dein Jesus lebt“. Michelle und Lilly Hack waren als Zweitklässler die jüngsten Gesangssolisten, die von alten Hasen wie Annika Küss begleitet und ergänzt wurden. Keine Frage: Man sieht und hört dem Chor der „Happy singers“ an, dass sie nicht nur gerne singen, sondern regelmäßige Stimmbildung und Probenarbeit sich auszahlen. „Dazu kommt die Erfahrung, auf der Bühne zu stehen und anderen etwas darbieten zu können“ betont Pfarrer Klaus Neumeier als langjähriger Chorleiter den Wert dieser Form der Gemeindearbeit für die Entwicklung der Kinder.
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Bereits einige Tage zuvor war der Saal mit Schülerinnen und Schülern der Saalburgschule voll besetzt gewesen, für die der Besuch des Musicals eine besondere Form der Unterrichtsgestaltung darstellte. Und auch wenn das Osterfest bereits ein paar Wochen vorbei ist, so ist doch bis zum Pfingstfest am Ende des Monats Mai die Osterzeit und damit der richtige Zeitpunkt, um sich an die Auferstehung des Jesus aus Nazareth zu erinnern. Neben allen Fragen zum „Wie“ dieses Ereignisses bleibt doch das erstaunliche historische Ergebnis, dass aus verzweifelten Jesusnachfolgern binnen kürzester Zeit hochmotivierte Zeugen des Christus aus Galiläa wurden, die sogar ihr Leben für die Botschaft seiner Auferstehung aufs Spiel zu setzen bereit waren. Im Musical wurde dieser Spannungsbogen vom Anfangslied „Aus, aus, alles ist aus“ bis zum „Halleluja“ und „Jesus lebt, Jesus lebt, alle Menschen sollen wissen: Jesus lebt“ wirkungsvoll präsentiert.
In den langen und heftigen Applaus hinein bedankte sich Klaus Neumeier nicht nur bei den Kindern seines Chores, sondern auch bei einigen Müttern, die mit viel Eifer Kostüme genäht, Kulissen gerichtet und die Theaterszenen einstudiert hatten. Klaus Neumeier: „Dieses Engagement der ganzen Familien ist für mich ein besonderes Erlebnis und alles andere als selbstverständlich; zugleich macht es solche Aufführungen aber auch erst möglich!“
Nach einer Sommerpause geht es im
August nach den großen Ferien mit den Vorbereitungen für den
Heiligen Abend weiter. Interessierte Kinder ab der zweiten Klasse
sind dann mittwochs um 16 Uhr zu den Proben eingeladen.
Lutz Rosenkranz