Evangelische Christuskirchengemeinde 
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Kirche anders

Zeit für die Zeit

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Rückblick: Letztes Kirche anders der Wintersaison mit Aufruf zur Langsamkeit

Theater3Nicht jeder hat sich getraut, mit dem Gummihammer richtig auf die Uhr in der Eingangshalle richtig drauf zu hauen. Genau dazu wurden die Besucher bei Kirche anders am vergangenen Sonntag eingeladen, um auf diese Weise handfest Zeit „tot zu schlagen“.

Der Umgang mit der Zeit hat sich gesellschaftlich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. Aber mit Bezug zum Film „Moderne Zeiten“ von Charlie Chaplin aus dem Jahr 1936 machte Klaus Neumeier in seiner Predigt deutlich, dass bereits damals „Menschen ins Räderwerk überzogener Geschwindigkeit“ gekommen sind. Seither habe sich das Problem weiter verschärft: „Viele Menschen leiden unter einer zu hohen Wochenarbeitszeit; eine 40-Stunden-Woche ist für viele reine Theorie. Noch mehr aber leiden viele Menschen darunter, in ihrer Arbeitszeit zu viele Dinge in zu wenig Zeit tun zu müssen.“ Auf Dauer führe dies zu einem belastenden Stress und zu Burnout, das keine Modekrankheit sei, sondern Folge dauerhaft problematischer Arbeitsbelastungen. Diese Zeichen seien zu erkennen und Ernst zu nehmen. „Wer eine kontinuierliche zeitliche Überlastung leugnet, gefährdet tatsächlich sein Leben“, so Neumeier.

 

Predigt2 Neumeier

 

Eingebettet in die Predigt wurde ein Abschnitt aus dem Predigerbuch der Bibel: „Alles hat seine Zeit: Weinen und lachen, geboren werden und sterben…“. Neumeier betonte, dass vor allem deswegen alles seine eigene Zeit habe, weil das Leben begrenzt sei: „Zeit ist einmalig und damit jede Zeit des Lebens kostbar und anvertraute Zeit“.

Moderatoren

Anhand einer Lebensuhr machten die Moderatoren Nicole Apel und Frank Sarkar deutlich, dass Menschen im Laufe von 80 Jahren nur max. 10% mit Lohnarbeit verbringen. Klaus Neumeier folgerte daraus, dass die Freiheit im Umgang mit der Zeit viel größer ist als viele meinen: „Was machen wir aus unseren Abenden, Wochenenden und Urlauben. Und was auch Kindheit, Jugend und Alter?“ Neumeier empfahl einen Dreiklang: Hobbys oder Sport zu haben und mit Leidenschaft zu tun, um dabei alle Zeit vergessen zu können; wirklich abzuschalten und den Betriebsmodus herunter zu fahren – gerade auch in Urlauben und dort nicht zu „Urlaubs-Leistungs-Junkies“ zu werden, und auch Putzen, Bügeln oder Aufräumen seien weniger wichtig als einfach mal nichts zu tun; und schließlich Zeit gemeinsam zu verbringen. „Natürlich ist ein gemeinsamer Kinobesuch schön, wirkliches Miteinander haben wir aber viel mehr beim gemeinsamen Essen, Spazieren gehen oder Spielen. Gerade auch im Sinne des christlichen Glaubens ist gemeinsam gestaltete Zeit immer gut genutzte Zeit“.


DaB1

Umrahmt wurde Kirche anders erneut von der Anders-Band, die sich mit Pink Panther und „Rock around the clock“ auch thematisch auf den Tag eingestellt hatten.

Theater1
Theater3

Und im Theater machten Sylvia Becker-Pröbstel, Anke Krämer-Bergmann und Oliver Schwarz sehr anschaulich, wie ein überzogenes Zeitmanagement im Büro zu Chaos führen muss: Man kann eben nicht gleichzeitig telefonieren und Emails schreiben oder Kaffee kochen und Briefe postfertig machen…

Kirche anders wird im November mit der nächsten Wintersaison und neuen lebensnahen Themen fortgesetzt.                                    

Lutz Rosenkranz

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