Evangelische Christuskirchengemeinde 
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Impuls in der 3. Woche nach Ostern

Über das Neue, das einfach kommt, ohne sich um Corona zu scheren, schreibt Prädikantin Ingrid Faludi in ihrem Impuls:

Es fing schon vor der Pandemie an – das Frühlingserwachen...

Wenn ich morgens nach dem Aufstehen aus der Haustüre schaue, sehe ich als erstes zwei Reihen bunter Primeln in voller Blüte – es sind die vom vorigen Jahr, die ich nach dem Abblühen ausgesetzt hatte. Ebenso steckt der Rhabarber die ersten Blattspitzen aus der Erde und der Feldsalat wird jeden Tag kräftiger und kann bald geerntet werden.

Ich staune immer wieder über die Kraft der Natur: sie stört sich nicht an Grippen und Krankheiten oder auch Pandemien: sie ruht im Winter und danach kämpft sie sich wieder ins Leben, treibt Blätter und Blüten...

In unserer jetzigen Situation fühlen sich viele Menschen unwohl und einsam. Jetzt brauchen sie Trost – jetzt müssen wir zusammenstehen. Das ist im Augenblick gar nicht so einfach, denn wir alle leiden unter den Restriktionen. Die Ansteckungsgefahr lauert überall, ältere Menschen sollen sich davor schützen, indem sie zu Hause bleiben. Andere sollen möglichst für sie einkaufen und Wichtiges erledigen.

Das ist die größte Freiheitseinschränkung, die ich in meinem Lebgen erlebt habe. Sie schließt auch ein, dass wir unsere Enkel z.Zt. nicht besuchen/sehen können.

Trotz dieser Einschränkungen ist der Zusammenhalt gewachsen; außer unserem Sohn haben uns auch unsere jüngeren Nachbarn schon angesprochen, dass sie uns unterstützen wollen bei aushäusigen Angelenheiten.

Wir haben das Internet entdeckt, wo wir mit unseren Kindern Skypen können und so Neues erfahren und die neuesten Bastelarbeiten der Enkelkinder präsentiert bekommen. Und das Telefon erlebt eine Renaissance. Jeden Tag nehme ich mir einige Telefonate vor und rufe ältere Bekannte und Freunde an, sowie meine Mitturnerinnen und ehemalige Gemeinde-Mitarbeiter/innen, die auch ihr Heim nicht verlassen sollen. Das mag tröstlich sein; es lenkt von der Isolation ab, denn man wird in das Tagesgeschehen der anderen eingebunden.

Im 1. Petrus-Brief steht (1,3) unter der Überschrift ‚Lebendige Hoffnung‘:

„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“

An Ostern haben wir das gefeiert. Jesu Kreuzestod und seine Auferstehung sind das Kernstück unseres Galubens und damit begründet sich unsere Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod mit Ihm.

Gerade in dieser schweren Zeit, in der wir keine tröstlichen Gottesdienste feiern können, bei denen wir in den Kirchen zusammenkommen, brauchen wir das Vertrauen in Gottes Liebe; es soll uns stärken, so dass wir voller Zuversicht das Ende der Pandemie abwarten können und dabei hoffen, dass alles wieder gut wird – auch, wenn vielleicht vieles anders sein wird.

In einem herrlichen Lied unseres Evangelischen Gesangbuchs finde ich diese Hoffnung "verdichtet" vor: 

mandelzweig

Ingrid Faludi

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