Rückblick auf einen Jugendgottesdienst mit praktischen Erfahrungen
Vor dem Gemeindehaus Massenheim wird gehämmert – ohne dass aber gebaut werden würde. Alle ankommenden Besucherinnen sind eingeladen, mit möglichst wenigen Schlägen einen Nagel in einen Holzbacken zu hämmern. Gleichzeitig sollen die Jungen mit schwingenden Hüften einen Hulla-Hupp-Reifen kreisen zu lassen. Verzweifelte Anfangsversuche und beeindruckende Vorführungen stehen nebeneinander. „Aller Anfang ist schwer“ erfahren so die meisten der Ankommenden gleich ganz praktisch.
Im randvoll besetzten Gemeindesaal eröffnet dann die Jugendband BiG („Believe in God“) mit „Dancing Generation“ den Gottesdienst und Nina Zorbach sowie Bianca Schicht begrüßen die Jugendlichen. Beide arbeiten als Jugendmitarbeiterinnen in der Kirchengemeinde Dortelweil mit. Und sie haben Bilder dabei, wie auch die CROSSROAD-Teammitglieder sich verzweifelt mir den Gymnastikreifen abmühen. Weitere Lieder laden ein, zum Lob Gottes zu singen: Lena Mebus und Vivien Wicke führen den Gesang an und viele stimmen mit ein. Für manche Jugendliche scheint Singen aber nur im Fußballstadion oder in der Badewanne zu funktionieren?
Mit vielen neuen Anfangswünschen konfrontiert sieht sich im Bühnendrama Andreas Cleve als Jobvermittler: Die Zahnfee mag nicht mehr weiterarbeiten und auch Frau Holle möchte keinen Schnee mehr machen: „Den einen komme ich zu früh, für andere viel zu spät und manche wollen mich gar nicht haben“. Und so geht es weiter mit dem schwarzen Mann, der Kindern Angst macht, mit dem Wolf, der von Rotkäppchen verfolgt wird, und mit Engel und Teufel, die auch mal anderes machen wollen. Entnervt gibt der Jobermittler auf: „Ich kann nicht mehr. Ich brauche selbst einen Neuanfang!“
Darum geht es auch Martin Schönstedt und Julian Hübner in ihrer Predigt. Dies ist auch für die beiden Jugendmitarbeiter aus der Christuskirchengemeinde ein Neuanfang: Ihre erste Predigt in einem Gottesdienst. Und die halten sie sehr persönlich und erzählen von diversen eigenen Neuanfängen in ihrem Leben. Schulwechsel, Mädchen ansprechen, ein Instrument lernen… Es gibt viele mögliche Anfänge im Leben junger Menschen – und ebenso viele Ängste, solche Anfänge wirklich zu wagen. Gottes Kraft als Unterstützung zu erfahren sei eine unglaubliche Hilfe, sind sich beide Predigenden sicher und wissen von diversen Beispielen mit Neuanfängen in der Bibel zu erzählen. Die Jünger Jesu selbst sind Menschen, die sich mit der Nachfolge Jesu auf einen Neuanfang eingelassen haben. „Gott will Neuanfänge segnen und wir dürfen diesen Segen nicht nur erfahren, sondern uns ganz persönlich zusprechen lassen“, so Martin und Julian.
Genau hierzu sind im Anschluss an die Predigt alle Gottesdienstbesuchenden eingeladen: In den vier Ecken des Raumes stehen CROSSROAD-Teammitglieder und bieten einen persönliche n Segenszuspruch an. Die meisten Anwesenden stehen auf und lassen sich ihre Wege segnen: Neue Wege in neuen Schulen oder der Beginn des Studiums – oder Gottes Segen für vertraute Wege in den bisherigen Klassen und mit den bekannten Menschen. Im Gebet denken Nina Zorbach und Bianca Schicht auch an die unglaublich ungewissen Neuanfänge im Leben der zu uns Geflüchteten. Und sie sprechen alle Gottesdienstbesuchern den Segen zu: Keiner soll ohne Gottes Segen aus dem Gottesdienst gehen…
Der nächste Bad Vilbeler CROSSROAD-Jugendgottesdienst findet am 11. November um 19 Uhr im Gemeindehaus ARCHE in Bad Vilbel-Dortelweil statt.
Lutz Rosenkranz
Wir erinnern daran, dass CROSSROAD ein gemeinsamer Gottesdienst der Kirchengemeinden Bad Vilbel-Dortelweil und der Christuskirchengemeinde ist und von der gemeinsamen Jugendmitarbeitergruppe getragen wird. Dies möge in der Berichterstattung deutlich werden!