Evangelische Christuskirchengemeinde 
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Heiligabend im Familiengottesdienst

Rückblick: Nicht nur, aber besonders eine Kirchengemeinde für Familien
chor Die Schlange der Wartenden reicht die lange Treppe hinunter bis auf den Grünen Weg. Mit Kindern und Großeltern stehen wir mittendrin und warten auf das Ende des ersten großen Familiengottesdienstes, der um 15 Uhr begonnen hatte. Jetzt ist es eine Stunde später und zum Glück regnet es gerade nicht. Unten kommen viele Familien mit kleinen Kindern aus dem Gemeindesaal: Hier ist der kürzere Weihnachts-Krabbelgottesdienst soeben zu Ende. Der Spatzenchor hatte hier seinen großen Auftritt und drei Könige haben sich auf den Weg zur Krippe gemacht – begleitet von ganz vielen Vorschulkindern, die sich bei Tanja Tahmassebi-Hack und Yuka Pirschel im Spatzenchor intensiv auf Heiligabend vorbereitet hatten. Die Sitzplätze haben bei weitem nicht gelangt, aber eine halbe Stunde kann man auch stehend Gottesdienst feiern…
Inzwischen ist die große Kirche leer und die Besucher für den zweiten Familiengottesdienst können sich Plätze suchen. Trotz zusätzlicher Bierzeltbänke im Bereich des Taufbeckens und auch wenn einige auch hier stehend den Gottesdienst mitfeierten: Einige sind unerrichteter Dinge wieder umgekehrt. Schade, um 15 Uhr waren einige wenige Plätze noch frei gewesen. Als Verantwortliche sind Pfarrerin Ulrike Mey vom Krabbelgottesdienst und Pfarrer Dr. Klaus Neumeier für die beiden inhaltlich identischen Familiengottesdienste sehr erfreut über den seit Jahren so großen Zuspruch gerade von Familien. Klaus Neumeier: „Wir haben mit den vielen weiteren Familienangeboten hier einen ganz klaren Schwerpunkt in unserer Gemeindearbeit. Kontinuierliche und nachhaltige Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien sind am Ende für die gesamte Gemeindearbeit wertvoll und wichtig. Aber man sollte nicht übersehen, dass es daneben auch viele andere Angebote für Erwachsene gibt, die umfangreiche Musikarbeit, die Diakonie und so weiter.“ Ulrike Mey ergänzt: „Es waren Heiligabend annähernd 1500 Menschen in unseren drei Familiengottesdiensten, insgesamt fast 2200 in den zusammen fünf Gottesdiensten, das sind 47% der Gesamtgemeinde und damit 15% als im Durchschnitt unserer Landeskirche.“


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Um 16.30 Uhr ist die Kirche wirklich randvoll und die Orgel eröffnet machtvoll den Gottesdienst. Lesungen aus der Bibel folgen – natürlich mit der Weihnachtsgeschichte, bekannte Weihnachtslieder. Dann aber beginnt das diesjährige Weihnachtsmusical der „Happy Singers“: „Himmel an Erde“ ist der Titel und an verschiedenen Orten in der Kirche sind Podeste aufgebaut. Sie stehen für den Himmel mit den Engeln, für Nazareth mit Maria und Josef und dem Verkündigungsengel, für Bethlehem, das Feld und den Stall. Die rund 25 fast ausschließlich Sängerinnen sind gut zu sehen und gut zu verstehen – leider ist das ja nicht immer der Fall. Als sich ein Engel fragt, welche Frisuren denn auf der Erde gerade angesagt sind, amüsieren sich viele sichtbar und hörbar. Es tut gut, dass immer wieder solch nette Anspielungen die oft so angespannte Heiligabendstimmung lockern.

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Den Darstellern spürt man an, wie gut sie vorbereitet sind und mit welcher Freude sie singen und spielen – und es ist erstaunlich, mit welchem Mut und zugleich mit wie viel Musikalität sie auch ihre Sololieder vortragen: zum Beispiel Nicole Pfeiffer als Maria als sie über die wundersame Botschaft des Verkündigungsengels (Ida Debé) nachsinnt. Dabei gab es noch ganz kurzfristige Umbesetzungen zu bewältigen, da gleich mehrere Rollen wegen Krankheit ausfielen. Klaus Neumeier leitet wie üblich den Chor und den Gottesdienst um das Musical drumherum – das eine in der weißen festlichen Alba, das andere im unauffälligen schwarzen Hemd vor den aufmerksamen Sängerinnen. In der Predigt von der Kanzel geht er auf die Botschaft ein, die da vom „Himmel an die Erde“ gekommen ist: Sie hat es schwer unter den vielen Botschaften die uns heute per Handy, Email, Fernsehen, Zeitung und so weiter erreichen – Handy und Laptop stehen auch auf der Kanzel bereit. Und so schreibt der Pfarrer eine Email an Gott: „Wie kannst du deine Botschaft wichtig machen zwischen den vielen Botschaften?“ Und wie kann deine Liebe zu den Menschen und zur Welt deutlich werden, wenn mit HDGDL sich per Handy-SMS alle ohnehin doch angeblich „ganz doll lieb haben“? Klaus Neumeier an Gott: „Da musst du schon ein kleines Wunder machen, dass die Botschaft deiner Liebe in den Herzen der Menschen ankommt und auch morgen noch wichtig ist.“



Am Ende sind dann zu „O du fröhliche“ alle Lichter der Kirche aus und nur der Weihnachtsbaum und die Altarkerzen bleiben hell erleuchtet. Es tut gut, mit dieser Stimmung in den Heiligen Abend zu gehen und begleitet von Gottes Segen, der hoffentlich wirklich über den Tag hinaus das Leben ausfüllt und auf Gott hin ausrichtet.

Lutz Rosenkranz

chor

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