Rückblick: "Schaffet Recht den Armen" - Unter diesem Motto stand der Familiengottesdienst, mit dem die Christuskirchengemeinde ihr traditionelles Partnerschaftsfest am 29.01.2012 eröffnete. Schon um 10 Uhr hatte das Ehepaar Gresser aus Petterweil wie jedes Jahr seinen Eine-Welt-Stand liebevoll hergerichtet, sodass die Besucher schon vor Beginn des Gottesdienstes fair gehandelte Waren erstehen konnten. Was ist eigentlich Armut? Wie gehen Christen damit um und was ist ihre Aufgabe gegenüber Armen? Um diese Fragen kreisten Lieder, Bibeltexte, Puppenspiel, Gebete und vor allem die Predigt, in der Jens-Martin Sautter das Bild einer Gemeinschaft im Sinne des biblischen Schalom zeichnete.
Gerechtigkeit, Ausgleich, versöhntes Miteinander und die Befriedigung der Bedürfnisse sind die verbindenden Teile dieser Gemeinschaft. Wo Teile der Gemeinschaft leiden, arm und unterdrückt werden, sind die übrigen Teile aufgefordert, wieder „Recht zu schaffen“, d.h. die vorherige Ordnung wieder herzustellen. Dass das leichter gesagt als getan ist, erleben wir weltweit jeden Tag aufs Neue. Denn „Recht schaffen für die Armen“ ist eine Aufforderung an jeden einzelnen und kann gerade für Menschen in reicheren Ländern durchaus auch materiellen Verzicht bedeuten. Wir alle müssen uns entscheiden, ob wir im Sinne eines biblischen Schalom eine gerechtere Welt für alle schaffen wollen oder es zulassen, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht. Nach dem Gottesdienst gab es eine kurze Pause, für die fleißige Helfer ein kleines Büfett als Stärkung vorbereitet hatten. Außerdem konnte man sich mit einer oder mehreren neuen Spendendosen für Indien eindecken. Im Jahr 2011 waren dadurch mehr als 3000 € zusammen gekommen. Nach der Pause rief uns ein junger indischer Christ mit einem Gebetsaufruf via Leinwand wieder nach vorne. Dass die Christuskirche ihren eigenen bescheidenen Teil dazu beitragen will, „Recht zu schaffen“, zeigten Informationen über ihren Einsatz für Partner in Guatemala, Ecuador, Südafrika, Indien und die Initiative „Erlassjahr“, die sich mit der Reduzierung der Schulden von Entwicklungsländern beschäftigt. Sehr eindrucksvoll berichtete Uschi Szczes von ihrem Besuch 2011 in Indien, wo sie die von uns unterstützen Kinderheime in Tranquebar und Kamuthi besuchte. Mit dem Gruß südindischer Christen – Tooderam - Preiset den Herrn – begann sie ihren Vortrag. Sie führte uns durch die Heime, zeigte, wo unsere letztjährige Hilfe angekommen war (Küche, Nahrung, Schlafdecken, Baumpflanzungen), stellte uns voller Respekt die Menschen vor, die die Kinder in diesen Heimen mit starkem Glauben und unter großem persönlichem Einsatz versorgen, und ließ uns teilhaben an ihren fröhlichen, liebevollen Begegnungen mit den Mädchen und Jungen. In diesen beiden Häusern wachsen Kinder aus den ärmsten Verhältnissen auf und wir haben die Chance, ihnen dabei zu helfen, dass ihr Leben eine Zukunft hat. 2011 haben wir soviel Geld zusammen bekommen, dass wir Essen und Teile der notwendigen Reparaturen sichern können. 2012, unser Jubiläumsjahr 50 Jahre Christuskirche, soll uns da noch ein Stück weiterbringen. Helfen Sie dabei mit, werden Sie Pate (300€ im Jahr) oder unterstützen Sie diese Arbeit auf andere Weise. Es lohnt sich. Schalom !