Rückblick: Von gelben Engeln und kleinen fetten Putten
Regelmäßige Besucher des Bistro-Gottesdienstes „Kirche anders“ wunderten sich schon sehr, als sie am vergangenen Sonntag Nachmittag sich in der Eingangshalle des Gemeindezentrums der Christuskirchengemeinde im Grünen Weg einer ganzen Engelsschar gegenübersahen.
Und dann nahm einer der kleinen weißen Engel mit Flügel den Ankommenden bei der Hand und führte ihn in den Saal der Gemeinde – nicht, dass er den Weg nicht hätte auch alleine finden können, aber mit einem Engel an der Hand wird der Weg zu einem besonderen Weg!
„Engelchen, Engelchen flieg!“ lautete das Motto des ersten Kirche anders in 2009 und damit auch der ersten dieser inzwischen 13jährigen Veranstaltungsreihe im neu sanierten Gemeindesaal. Ilona Krauß und Steffen Kreiling begrüßten die vielen Besucher und besonders auch die, die ohne Sitzplatz am Rande stehen mussten. Inzwischen war der ganze Engelschor auf der Bühne und sang das „Gloria in excelsis deo“ („Ehre sei Gott in der Höhe“), das als Engelsgesang aus der Weihnachtsgeschichte bekannt geworden ist. Auch wenn sich die Kinder vor den vielen Erwachsenen noch als etwas schüchterne Engel zeigten: Ein herzlicher Applaus begleitete sie hinaus auf ihrem Weg zu KICK, dem Programm für die „Kinder in der Christuskirche“, das zeitgleich zu Kirche anders oben in der Kirche selbst gefeiert wurde. Und für ein wirkliches „Engelchen, Engelchen flieg!“ durfte Laurin Giese als Engel bei den beiden Moderatoren auf der Bühne stehen bleiben.
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Wie schwer es Engel heute haben, machten anschließend Matthias Meffert als Engel Angelo und Christian Brück als Erzengel Gabriel deutlich: Die Erwartungen der Menschen an schlanke, weiß gewandete Engel mit Flügeln machen es ihnen fast unmöglich, ihre vielen irdischen Einsätze auszuführen. Und wenn die Menschen wüssten, dass sie überhaupt nicht Harfe spielen können und auch längst nicht alle Engel singen können…
Klaus Neumeier ging in seiner Predigt auf viele Engelsvorstellungen der Bibel ein: Schutzengel und Verkündigungsengel, gelbe Engel und andere Menschen, die einem zum Engel werden. Auch wenn Engel heute eine Modeerscheinung seien und ja auch in der Werbung vielfach vorkämen, wäre im christlichen Verständnis doch ihre Verbindung zu Gott wichtig. Eine Leiter auf der Bühne erinnerte an den Traum des israelitischen Urvaters Jakob, der im Traum Engel auf einer Leiter zwischen Himmel und Erde auf- und absteigen sah. „Das Symbol deutet an, dass etwas geschieht zwischen Himmel und Erde“. In diesem Sinne seien Engel Ausdruck des handelnden Gottes, „nur sind sie uns etwas näher als Gott selbst“. Daher können Engel auch heute eine Hilfe sein, sich Gott und sein Wirken auf Erden vorzustellen.
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Mal Ruhig und mal lautstark umrahmte der Jugendchor unter der Leitung von Thorsten Mebus Predigt und Theater. Kauend dankten die Besucher auf dem Heimweg nicht nur für ein informatives und unterhaltsames Kirche anders, sondern auch für einen Engelsflügel, der ihnen am Ausgang zum Verzehr geschenkt wurde. Aber es war nur ein Flügel und man musste sich zum Fliegen einen Partner suchen… oder konnte alles sogleich alleine oder gemeinsam aufessen!
Lutz Rosenkranz
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