Rückblick: Letztes Kirche anders der Wintersaison mit Aufruf zur Langsamkeit
Nicht jeder hat sich getraut, mit dem Gummihammer richtig auf die Uhr in der Eingangshalle richtig drauf zu hauen. Genau dazu wurden die Besucher bei Kirche anders am vergangenen Sonntag eingeladen, um auf diese Weise handfest Zeit „tot zu schlagen“.
Der Umgang mit der Zeit hat sich gesellschaftlich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. Aber mit Bezug zum Film „Moderne Zeiten“ von Charlie Chaplin aus dem Jahr 1936 machte Klaus Neumeier in seiner Predigt deutlich, dass bereits damals „Menschen ins Räderwerk überzogener Geschwindigkeit“ gekommen sind. Seither habe sich das Problem weiter verschärft: „Viele Menschen leiden unter einer zu hohen Wochenarbeitszeit; eine 40-Stunden-Woche ist für viele reine Theorie. Noch mehr aber leiden viele Menschen darunter, in ihrer Arbeitszeit zu viele Dinge in zu wenig Zeit tun zu müssen.“ Auf Dauer führe dies zu einem belastenden Stress und zu Burnout, das keine Modekrankheit sei, sondern Folge dauerhaft problematischer Arbeitsbelastungen. Diese Zeichen seien zu erkennen und Ernst zu nehmen. „Wer eine kontinuierliche zeitliche Überlastung leugnet, gefährdet tatsächlich sein Leben“, so Neumeier.