Evangelische Christuskirchengemeinde 
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2017-12 - Kantorei - Weihnachtsoratorium

A 8000Ein beindruckendes Konzert konnten die ZuhörerInnen am zweiten Adventsamstag in der Christuskirche erleben. Dank einer Zusammenarbeit zwischen der Ev. Kantorei Bad Vilbel (BV) und der Kantorei Bergen-Enkheim (B-E) konnten das Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saёns und das Laudate Dominum von Pēteris Vasks mit starker Besetzung aufgeführt werden. Unter der abwechselnden Leitung sowie Orgelbegleitung von Geraldine Groenendijk (BV) und Wolfgang Runkel (B-E) erklangen die beiden Chöre als ein homogenes Ensemble.

Die Solopartien in Saint-Saens‘ Oratorio del Noel waren ebenfalls sehr gut besetzt mit Michaela Kögel (Alt), Elisabeth Tzschentke (Sopran), Jessica Poppe (Mezzosopran), Lukas Schmidt (Tenor) und Wolfgang Rink (Bass), was besonders beim „Quintette et choeur“ und natürlich beim Abschluss-Chor zu einem bewegend harmonischen Klangerlebnis führte. Begleitet wurden Chor und Solisten neben der Orgel vom 2015 gegründeten Tenero-Quartett (Sophia Stiehler, Jelena Galic, Ulla Knutilla und Bettina Kessler). Die vier Streicherinnen brillierten zwischen beiden Stücken mit dem Streichquartett F-Dur von Maurice Ravel. Gerade in den anspruchsvollen Passagen des dritten und vierten Satzes konnten die ZuhörerInnen die Meisterklasse der vier Studentinnen der Musikhochschulen Frankfurt und Stuttgart und mehrfachen Preisträgerinnen bewundern.

Den Abschluss des mit gut 200 Gästen besuchten Konzerts bildete die deutsche Erstaufführung des 2016 von dem lettischen Künstler Pēteris Vasks komponierten „Laudate Dominum“. Die Wechsel zwischen kraftvollen Orgelpassagen und gefühlvoll vorgetragenen Choreinsätzen bewegte das Publikum auf besondere Weise. Wer den Komponisten bislang nicht kannte, war sicherlich von der sehr harmonischen Komposition des Vertreters der Neuen Musik überrascht, der seine Werke als „Nahrung für die Seele“ beschreibt. Die Vertonung von Psalm 117, dem kürzesten Kapitel der Bibel, umfasste lediglich zwei Verse, wodurch jedoch die intonatorisch anspruchsvolle Klangatmosphäre nicht weniger beeindruckend war. Geschickt verstanden es die Musiker, die drei Wiederholungen im Wechsel zwischen Chor und Orgel durch ein dramatisch euphorisches Crescendo zu führen. Dabei verstand sich die Orgel als meditatives Moment mit ruhiger kräftiger Ausstrahlung während die beiden Chöre in den komplexen Harmonien mit erstaunlicher Homogenität überzeugten.

Am Ende des insgesamt vielleicht etwas langen Konzerts forderten die ZuhörerInnen noch eine Zugabe ein, und die Musiker entsprachen diesem Wunsch gerne mit dem Finalstück „Tollite Hostias“ aus dem Weihnachtsoratorium von Saint-Saёns. Insgesamt war es ein bewegender musikalischer Vorabend zum zweiten Advent.

Werner Betz

A 7990

Tags: Chöre, Kantorei

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