„Ihr könnt überall zu Gott beten“ so lautete die Kernbotschaft im Krabbelgottesdienst am ersten Septembersonntag im Saal der Christuskirchengemeinde. Während oben im Kirchraum die Erwachsenen feierten, hatten sich Familien mit Vorschulkindern bereits im neu gestalteten Saal getroffen und feierten ihren Gottesdienst zusammen mit den Handpuppen Stevie, Susy und Sally.
„Es ist ein gutes Zeichen, dass wir unseren frisch sanierten Saal mit einem Gottesdienst wieder in Betrieb nehmen“ freute sich Pfarrer Klaus Neumeier, als dann nach den Gottesdiensten sich alle unten versammelten und mit einem Glas Sekt oder Saft in der Hand sich umschauten: Tatsächlich ist vieles kaum wiederzuerkennen. Architekt Jürgen Ehnes erläuterte das Konzept der Sanierungsarbeiten: „Auch wenn wir den eigentlichen Baubestand nicht berührt haben, ist doch ein ganz neuer Eindruck entstanden: Die helle Decke ist aufgelockert und schwebt wie ein Segel über dem Saal. Auch die Wände sind weiß gehalten, um das wenige Licht der Fenster aufzunehmen. Alle Einbauten wie Trenn- oder Schiebewände, Türen oder Bühnenkonstruktion sind in einem hellen Grau, die Vorhänge an den Fenstern und der Bühne ebenso in schwarz wie die Bühnenrückwand. Dieses klare Konzept gibt viele Möglichkeiten für eine farbliche Gestaltung der einzelnen Veranstaltungen“.
Und so war es auch bereits bei der Eröffnung: Marlene Schröder-Greim hatte mit Blumen und Stoffen in orange die Farben der „Was dir gut tut“-Banner auf der Bühne aufgenommen – beides wies bereits auf die erste Großveranstaltung im neuen Saal ab Mitte Oktober hin. Während Architekt Ehnes weitere grundlegende Rahmenbedingungen der Arbeiten nannte und auf Brandschutz, neue Notausgänge, Behindertenrampe und zeitgemäße Lüftung und Elektrik einging, hatten es sich die vielen Besucher der Saaleröffnung auf den neuen Stühlen bequem gemacht – und zur Freude des engagierten Saalbauausschusses wurde zum Sitzkomfort wie zu den weiteren Arbeiten viel Positives geäußert. Dem schloss sich Frank Sarkar als Vorsitzender des Kirchenvorstandes an und dankte dem ehrenamtlich arbeiteten Saalbauausschuss und insbesondere Ursel Metz, Gemeindepädagogin Martina Radgen und Pfarrer Klaus Neumeier, die die vielen Detailabsprachen und Ortstermine für die Gemeinde wahrnahmen.
Darüber hinaus wurden zwei Gemeindemitglieder in besonderer Weise gewürdigt: Andreas Giese hatte die Planung für die Bereiche Lüftung und Heizung ehrenamtlich übernommen, sowie Werner Metz die Neueinrichtung der Küche. Ihr Engagement sie nicht nur beispielhaft für viele Arbeitsbereiche in der Gemeinde, sondern spare auch sehr viele Kirchengelder, so Klaus Neumeier: „Wir haben inzwischen beinahe 33.000 € an Spendengeldern empfangen dürfen. Das sind rund 2/3 zu den 50.000 €, die wir hoffen durch Spenden beitragen zu können“. Durch die Mitsanierung der Nebenräume und damit des gesamten Gemeindezentrums unter der Christuskirche sind die Baukosten auf 600.000 € gestiegen. Hiervor übernimmt die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau 250.000 €. „Den Rest müssen wir aus Spenden, Rücklagen und Zuwendungen unseres Fördervereins bestreiten“.
Im Mittelpunkt aber stand am Sonntag die Freude über ein zeitgemäß und vielseitig nutzbares Gemeindezentrum, das auch für besondere Veranstaltungsformen wie Kirche anders oder Musicalaufführungen einen guten Rahmen und angemessene Aufführungsbedingungen bietet. Klaus Neumeier: „Wir wünschen uns, dass in diesen Räumen Menschen Gemeinschaft erfahren können, im Glauben ermutigt und gestärkt werden und unser Gemeindezentrum so immer mehr zu einem Leuchtturm für lebendiges Christsein wird. Darum geht es uns in allen Veranstaltungen, die so nie Selbstzweck oder weltlicher Event sind, sondern Mittel und Weg zu ansteckender Gemeinde in unserer Zeit“. Die Besucheranzahl und die Atmosphäre von Menschen und Räumen waren bei der Einweihung der neu gestalteten Räumlichkeiten davon ein beredtes Zeugnis.
Lutz Rosenkranz