Rückblick: Jugendlich-frisches Kirche anders im überfüllten Gemeindesaal
Playstation und Computer, ein Handy zum SMS- Schreiben auf Kirchenkosten und das Angebot kostenloser abwaschbarer Tattoos.
Schon beim Ankommen wurde deutlich, um was es am vergangenen Sonntag bei Kirche anders ging.
Aber nicht sehr viele verweilten hier länger, die meisten sahen zu, die dieses Mal deutlich zu wenigen Sitzplätze im großen Gemeindesaal zu ergattern.
Obwohl noch so viele zusätzliche Stühle wie möglich gestellt wurden, mussten doch einige mehr als eine Stunde stehen – doch die Zeit wurde nicht lang als es um „Hilfe, ich haben einen Alien zu Hause“ ging.
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25 jugendliche Mädchen eröffneten den Nachmittag mit mehrstimmigen, flottem Gesang. Unter der Leitung von Gemeindereferent Thorsten Mebus sang der Jugendchor geistliche und weltliche Schlager unserer Zeit – mehrstimmig, mit erkennbarer Freude und sogar mit diversen Soli, die selbstbewusst vorgetragen wurden. Auch in jugendlicher Hand war die Moderation. Patricia Thiele und Julia Hinkel führten durch Kirche anders und waren sich einig, dass eigentlich heute gar keine Erwachsenen auftreten sollten.
Bereits im hervorragend gespielten Theaterstück stellte sich heraus, dass tatsächlich die ganze Familie von der Pubertät betroffen ist: Auf Wunsch des Herrn Vater (Matthias Meffert) traf man sich im Familienkreis zum Mittagessen auf der Veranda – obwohl es bereits November war. Die Tochter (Wiebke Schmidt) hatte dazu ebenso wenig Lust wie ihr Bruder (Robin Krauss) und Mutter (Ilona Krauss) versuchte lange, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Doch dann klingelten diverse Handys, vor allem der Sohn konnte seine Rudergeschichte nie zu Ende erzählen und am Ende war der Familienkrach perfekt…
Sylvia Becker-Pröbstel und Klaus Neumeier nahmen dies in ihrer Predigt auf und nannten vier wichtige Grundsätze: Das Miteinander-Reden gerade in der Pubertät nicht aufgeben, unbedingt zu gemeinsamen Vereinbarungen kommen, die dann aber auch für alle gelten müssen, die besondere Bedeutung der Vorbildrolle der Eltern gerade jetzt – und schließlich die Erinnerung daran, dass auch pubertierende Jugendliche keine Aliens sind, sondern von Gott geliebte und uns Menschen anvertraute Menschen! An vielen praktischen Beispielen machten die Prediger deutlich, wie vielfältig die Fragestellungen und Problembereiche während der Pubertät sind: Klaus Neumeier erzählte vom zu vielen Alkohol bei vielen Jugendlichen und von schlechtern Beispielen durch diverse Erwachsene, Sylvia Becker-Pröbstel konnte davon berichten, wie schwierig es ist, wenn zum ersten Mal ein Freund der Tochter zuhause übernachten will oder wie viele Fragen im Hintergrund schweben, wenn Jugendliche unbedingt Piercings oder Tattoos haben möchten. Mit diversen Punkten wurde dies bei „Frage und Antwort“ anschließend weitergeführt und dabei auch auf eine Liste mit professionellen Beratungsmöglichkeiten hingewiesen, falls das häusliche Gespräch dann tatsächlich nicht mehr funktionieren sollte.
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Mit von der Partie war auch die Jugendtanzgruppe „Heavenly Stepps“, die mit einer tollen Choreographie (einstudiert von Simone Appel) die Besucher begeisterte! Wohl aufgrund der sehr guten Ankündigung durch die Moderation gab es am Ende eine bemerkenswerte Kollekte zugunsten des Fördervereins: Julia Hinkel und Patricia Thiele baten um dessen Unterstützung, weil nur durch den Förderverein die Stelle ihres Chorleiters Thorsten Mebus finanziert werde. Und vielleicht haben sich ja auch einige die ausliegenden Infoblätter der „Aktion Baum“ mitgenommen und erweitern demnächst den Kreis der derzeit gut 80 monatlichen Spender für den Förderverein.
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