Rückblick: 99. Kirche anders befasste sich mit der Erziehung
Rund 60 Kinder bei KICK („Kinder in der Christuskirche“) und eine Vielzahl von Eltern unten im überfüllten Gemeindesaal waren ein klarer Hinweis: Beim 99. Kirche anders geht es um Erziehungsfragen. „Was wird aus meinem Kind – Wird was aus meinem Kind“ lautete das Thema und es waren gleich mehrere Fachleute für Predigt vorhanden. Zuvor aber stimmte der Jugendchor die Besucher ein – trotz Krankheitsausfällen erstaunlich stimmgewaltig.
Parallel zu Kirche anders feierten in der Christuskirche die Kinder den Kindergottesdienst KICK. Schon als die Kinder von ihren Eltern in die Kirche gebracht wurden, gab es viel zu entdecken: Einige Jungs schnappten sich sofort kleine Softbälle und versuchten sie im Maul eines Pumas zu versenken, andere verrenkten sich beim Twister spielen, schlugen Monsterkarten oder spielten einfach nur Nachlauf.
Als um 17 Uhr die Kinder von der Musik nach vorne zum Altar gerufen wurden, begann ein abwechslungsreiches Programm aus Liedern, Theater mit sprechenden Tieren und als Höhepunkt dem Auftritt des Spatzenchores unter der Leitung von Tanja Tahmassebi-Hack mit dem Lied „100 Schafe“. Anschließend trafen sich die Kinder in nach Alter aufgeteilten Kleingruppen, um gemeinsam über „Der Herr ist mein Hirte - Gottes gute Begleitung meines Lebens“ zu reden und passend dazu „Mutmach-Steine“ zu beschriften oder Schafbilder mit Farbe und Watte zu gestalten.
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Steffen Kreiling führte unten im Saal bei Kirche anders durch den Nachmittag und erinnerte sich beim Theater an das eigene samstägliche Joggen: Christian Brück und Tobias Utter spielten Väter, die sich auf ihrer Joggingstrecke über die Zukunftschancen ihrer Kinder austauschen und über die besten Universitätsabschlüsse nachdenken – bis dann ihre Frauen mit den Kinderwägen auftauchen.
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Genau diese viel zu frühen, viel zu ängstlichen und oft viel zu einengenden Gedanken von Eltern waren Hauptinhalt der Predigt. Sie wurde diesmal im Wechsel gehalten von Sylvia Becker-Pröbstel, die als Kinderbürgermeisterin in Kontakt mit vielen Schulkindern und ihren Familien ist, von Ruth Homann, die die Kita „Arche Noah“ leitet und viele Familien mit Kindern in den ersten Lebensjahren begleitet sowie Pfarrer Klaus Neumeier, der seit drei Jahrzehnten in der Kinder- und Familienarbeit tätig ist. Gemeinsam ermutigten sie Eltern, ihren Kindern viel zuzutrauen. Ruth Homann betonte, wie wichtig für Kinder eine verlässliche gelingende Beziehung zu Menschen ist, um Vertrauen in andere und Selbstvertrauen aufbauen zu können. Sylvia Becker-Pröbstel wies darauf hin, wie sehr Eltern ihre Kinder prägen und wie schnell eigene Wunschvorstellungen und auch Ängste auf Kinder übertragen werden; beides sei für eine eigenständige Entwicklung der Kinder problematisch. Klaus Neumeier erinnerte an die Erzählung Jesu vom Verlorenen Sohn, den der Vater in die Welt ziehen lässt und zugleich ein offenes Haus für ihn beibehält. Neumeier: „Trauen Sie Ihren Kindern und trauen Sie ihnen ganz viel zu. Daran werden sie wachsen und reifen – und wir als Eltern werden Gelassenheit und das so wichtige Loslassen lernen.“
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Eine Reihe von Fragen hakte an der einen oder anderen Stelle nach, bevor der Jugendchor mit weiteren Liedern und solistischen Vorträgen den Rahmen für ein sehr lebensnahes Kirche anders abrundete. Steffen Kreiling schließlich lud zum nächsten Kirche anders ein und damit zum großen Jubiläum am Nikolausabend des 5. Dezember mit Gästen und einem Empfang in der Kirche.
Lutz Rosenkranz (zum Jubiläum folgen demnächst weitere Informationen)