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Mit dem Zitat „7 auf einen Streich“ knüpfte Pfarrer Dr. Klaus Neumeier an das bekannte Märchen an und nannte damit die Zahl der Täuflinge – bis auf eine wurden sie alle am Ende des Gottesdienstes in der Nidda getauft „in Aufnahme der alten christlichen Taufpraxis und in mittlerweile guter Tradition in unserer Gemeinde“ wie Pfarrer Neumeier sagte.
Doch was seien 7 Taufen, wenn man in der Apostelgeschichte der Bibel von 3000 Taufen an einem Tag lese. Neumeier: „Die christliche Urgemeinde ist mit ihrem Wachstum aber auch mit ihrer vorbildlichen Gemeinschaft ein Idealbild bis heute“. Auch wenn es aber auch dort immer wieder Konfliktfelder gegeben habe. Dankbar schaute der Pfarrer der Gemeinde auf die vergangenen sechs Jahre seit den letzten Wahlen zum Kirchenvorstand zurück. Auf dem Weg zu einer Gemeinde, wie sie die Apostelgeschichte beschreibt, sei es aber noch ein weiter Weg. „Es ist Gottes Auftrag an uns als Einzelne und als Gemeinschaft, viele kleine Schritte zu gehen, um diesem Idealbild ähnlicher zu werden. Ja, wir wollen und sollen einladend und begeisternd christliche Gemeinschaft sein“ schloss Klaus Neumeier, bevor die jugendlichen Konfirmanden ihre Taufbekenntnisse vorlasen und dann zusammen mit den Taufhelfern in die Nidda stiegen und im Namen Gottes untergetaucht wurden.
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Zu dieser Zeit wurden Steaks und Würstchen vor der Kirche im Grünen Weg bereits gegrillt und erste Schlangen bildeten sich schnell und lösten sich auch beim einsetzenden Regen nicht auf – zum Glück war der große Saal ebenso mit Tischen bestückt wie der Wiesenbereich vor der Kirche. Erste Kinder kamen bunt geschminkt von Spielstationen zurück, andere aus dem Wahllokal, wo es nach dem Gottesdienst längere Schlangen gegeben hatte. Andere saßen derweil im Gruppenraum und sahen „vorglühen“ von der eigenen Jugendfilmgruppe „Soap“. Jugend und Alkohol ist das Thema dieses mit knapp 40 Minuten ersten längeren Films dieser Gemeindegruppe, die bei Filmwettbewerben bereits mehrere Preise gewonnen hat und mit ihrer Vorführung am Sonntag sowohl beeindruckte als auch nachdenklich machte.
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Ab 13.30 Uhr verlagerte sich das Hauptgeschehen erneut in die Kirche. Rund 200 Sängerinnen und Sänger aus fünf Chören der Gemeinde hatten sich im Altarraum versammelt und begannen ihr Konzert gemeinsam mit „O happy day“. Wie bereits vor einem Jahr begeisterte Michelle Stohs als eine der Jüngsten mit ihrem stimmsicheren Solo. Spatzenchor und Jugendchor, Gospeltrain und der in der Gemeinde probende Frauenkammerchor „Cantilena“ trugen eigene Stücke zum „Spirit of music“ bei und Thorsten Mebus moderierte als Gesamtleiter das Programm, das von Instrumentalisten der gemeindeeigenen Gottesdienstbands begleitet wurde.
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Vielfältige Erinnerungen an vergangene Zeiten der Vilbeler Gemeinde trugen im „musikalischen Erzählcafé“ Menschen zusammen, die über viele Jahrzehnte die Geschicke der Vilbeler Kirche mitgeprägt und begleitet haben, allen voran Pfarrer und Dekan i.R. Rudolf Trey, der, obwohl bereits 1986 in Ruhestand gegangen, noch immer lebendig aus fast 3 Jahrzehnten Pfarrtätigkeit in Vilbel zu erzählen weiß. Das gilt vor allem für die Zeit des Kirchenneubaus der Christuskirche, die 1959 begann, obwohl bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts erste Pläne dafür geschmiedet worden waren.
Ernst Kreiling verglich vor allem die Entwicklung von drei Generationen Konfirmandenarbeit und würdigte dabei vor allem die aktuellen Konzepte, die er in der Begleitung seiner Enkel kennengelernt hat. Waltraud Seyfarth war wie Kurt Ochs und Hartmuth Schröder über mehrere Jahrzehnte Mitglied im Kirchenvorstand – und alle drei bringen sich nach wie vor aktiv in die Gemeindearbeit ein. Aus der Vergangenheit konnten sie von manchen Höhen und Tiefen der Gemeinde berichten.
Das gilt auch für die Alt-Bad Vilbelerin Marlene Schröder-Greim, die als „Marie“ aus dem 19. Jahrhundert in alter Tracht aus der Vilbeler Kirchengeschichte erzählte und davon berichten konnte, wie vor rund 180 Jahren die Vilbeler Lutheraner und Reformierten sich zur neuen gemeinsamen unierten evangelischen Gemeinde zusammengeschlossen hatten. Ergänzt wurden die Erzählungen vom gemeinsamen Orgelspiel beider Kirchenorgeln (Manfred Hofmann und Arnd Knauer), vom Flötenkreis und vom Projektchor der Gemeinde.
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Während dann ab 18 Uhr der Wahlvorstand die Stimmen der Wahlteilnehmer/innen (das entspricht einer Wahlbeteiligung von Prozent) auszählte, wurde im Saal bereits das Büffet für Wahlparty bestückt. Um 19.40 Uhr stand dann das Wahlergebnis fest. 707 Stimmen waren abgegeben worden, was einer Wahlbeteiligung von 16,9% entspricht und damit 2% über der von 2003 liegt.
Im Vergleich zu politischen Wahlen mit Parteien, unterschiedlichen Richtungen und Wahlprogrammen ist dies eine niedrige Beteiligung; so basisdemokratisch eine Personenwahl wie die Kirchenwahl auch ist, stellt sie doch die Wählenden vor das Problem, zwischen ihnen nur teilweise oder gar nicht bekannten Persönlichkeiten auswählen zu müssen. Auffällig war die hohe Beteiligung von jugendlichen Erstwählern und von Menschen jenseits der 60 an der Wahl, während der höhere Anteil von Frauen vermutlich landeskirchenweiten Trends entsprechen wird.
Auffallend war zudem die hohe Stimmenanzahl auch der Nichtgewählten. Auch sie wurden von fast 50% aller Teilnehmenden gewählt. Jens Martin Sautter dankte als Vorsitzender des Wahlausschusses allen Kandidatinnen und Kandidaten für ihre Bereitschaft zur Mitarbeit im Kirchenvorstand, ganz besonders den drei nicht Gewählten, deren großes Engagement in der Gemeinde besonders gewürdigt wurde. Mit einem großen Schwungtuch brachten alle gemeinsam symbolisch die Gemeinde in Bewegung.
Mit einem Glas Sekt oder Orangensaft ging ein langer und intensiver Tag der Gemeinde zu Ende.
Gewählt wurden folgende 12 Kandidatinnen und Kandidaten:
Kandidat/-in | Anzahl der Stimmen | Anteil an allen abgegebenen Stimmen | |
---|---|---|---|
Appel, Ralf | <![]() |
421 | 59,55 % |
Debé , Anna | <![]() |
362 |
51,20 % |
Hartmann, Irene |
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442 |
62,5% |
Kindsvater, Michael |
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362 |
51,20 % |
Kreiling, Steffen |
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500 |
70,72 % |
Kristeller, Werner |
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314 |
44,41 % |
Leiendecker , Claudia |
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363 |
51,34 % |
Ursel Metz |
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398 |
56,29 % |
Reitz, Judith |
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309 |
43,71 % |
Sarkar, Frank | <![]() |
396 |
56,01 % |
Seybold, Anja |
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459 |
64,92 % |
Utter, Tobias |
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372 |
52,62 % |
Abgegebene Stimmen |
707 |
|
|
Wahlbeteiligung |
16,9 % |
2 Prozentpunkte mehr als 2003 |
Lutz Rosenkranz