Rückblick: Mit viel Lust bei „Lust auf Gemeinde"
Große Christuskirchengruppe beim Kirchentag der Landeskirche für Mitarbeitende
„100 Schafe hat meine Herde, 100 Schafe, doch eines fehlt" – der Gesang der Kinder von Spatzenchor und MusiKids hallt durch den Messesaal, während sich die meisten der 1800 Besucher des 2. EKHN-Tages an Ständen der Ideenmesse umschauen oder an den Essensständen ihr Mittagessen holen. Für die Kinder war es ein echter Ausflug in die Wiesbadener Rhein-Main-Hallen und ein besonderes Erlebnis, vor so vielen Menschen singen zu dürfen.
Anlass war der 2. landeskirchenweite EKHN-Tag für Mitarbeitende und Kirchenvorstände. Wie 2009 hatten die Kirchenleitung und das Netzwerk „Lust auf Gemeinde" gemeinsam dazu eingeladen. Einen Vorläufer mit einer ersten Ideenmesse hatte es bereits im Herbst 2007 im Sport- und Kulturforum in Bad Vilbel gegeben, der damals noch allein vom Netzwerk veranstaltet worden war. Pfarrer Klaus Neumeier aus Bad Vilbel ist Mitbegründer und bis heute Sprecher von „Lust auf Gemeinde": „Finanzen, Pfarrstellenverteilung, gesellschaftliche Herausforderungen: Es gibt viele Gründe, warum haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende in den Kirchengemeinden resignieren könnten. Wir möchten gerne unsere vielfältigen Chancen betonen und zeigen, wie man mit Zuversicht und Engagement, mit Gottvertrauen und eigenen Ideen Gemeinde gestalten kann. Und es gibt in unseren Gemeinden in Hessen und Nassau ganz, ganz viele tolle Ideen und innovative Projekte!" Zusammen mit der Hessenschau-Moderatorin Alrun Kopelke moderierte Klaus Neumeier den EKHN-Tag am vergangenen Samstag in Wiesbaden.
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Aber Klaus Neumeier war nicht der Einzige aus Bad Vilbel, der verantwortlich beim EKHN dabei war. In zwei großen Nachmittagsforen waren Pfarrerin Ulrike Mey und Prädikant und Kirchenvorsteher Tobias Utter planend und referierend beteiligt. Und an sechs „good-practice-Ständen" wurden Bad Vilbeler Ideen präsentiert! Zusammen mit dem Ev. Dekanat stellte die Gemeinde Dortelweil dar, wie wertvoll der heimische Boden ist und wie wichtig für eine ökologische Landwirtschaft – beim Erntedank wird diese gemeinsame Aktion vor Ort fortgesetzt werden. Dortelweiler Gemeinde und Christuskirchengemeinde stellten zusammen das neuntägige Konfirmandenseminar vor, das seit 1999 den Kern der Konfirmandenzeit darstellt und zu einem richtigen Erfolgsmodell geworden ist. Beeindruckt waren die Besucher aus ganz Hessen hier vor allem vom kompetenten Engagement der Jugendmitarbeiterinnen und Jugendmitarbeiter, die selbst das Konzept vorstellten. An vier weiteren Ständen waren Mitarbeitende der Christuskirchengemeinde im Einsatz und präsentierten das Modell des „Treffpunkt Gottesdienst" mit Band- und Orgelmusik, die in 2011 als landesweit beste prämierte Kirchenzeitung ZACK, das Buch „mittendrin" zum Festjahr 2012 und den Krabbelgottesdienst, der sich in seiner besonderen Form monatlich an Familien mit Vorschulkindern wendet. Klaus Neumeier: „Bei der Entwicklung vieler Ideen in unserer Gemeinde haben wir von den Erfahrungen anderer profitieren können. In diesem Sinne möchten wir unsere Erfahrungen weitergeben, damit sie vielleicht wiederum für andere hilfreich sein können". Dabei gehe es nicht um das Kopieren anderer Konzepte, sondern um Anregungen für eigene Weiterentwicklungen, „denn die Ausgangssituation ist überall anders, auch die personellen, räumlichen oder finanziellen Möglichkeiten. Es gibt keine allgemein gültigen Patentrezepte, aber viele gute Ideen und Anregungen!"
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Einschließlich der Kinder waren fast 100 Bad Vilbeler beim EKHN-Tag dabei gewesen und konnten viele Begegnungen und Eindrücke mit in die eigene Gemeinde nehmen. Klaus Neumeier: „Es geht ja nicht darum, nach einem solchen Tag die Gemeinde umzukrempeln. Aber mal zu erleben, wie bunt und reich unsere Kirchenlandschaft ist, das motiviert und ermutigt für die eigene Gemeindemitarbeit". Ein Impulsvortrag des Kirchenpräsidenten zu „Lust auf Gemeinde" und ein musikalisch sehr vielfältiger Gottesdienst trugen dazu bei, dass nicht nur die Kinder aus dem Spatzenchor und von den MusiKids zufrieden und fröhlich wieder nach Bad Vilbel fuhren.
Lutz Rosenkranz
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